Castello di Castano
Castello di Castano | ||
---|---|---|
Castello di Castano in Agazzano | ||
Staat | Italien | |
Ort | Agazzano, Ortsteil Castano | |
Entstehungszeit | 13. Jahrhundert | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | restauriert | |
Bauweise | Bruchstein | |
Geographische Lage | 44° 57′ N, 9° 30′ O | |
Höhenlage | 256 m | |
|
Das Castello di Castano ist eine Niederungsburg in Castano, einem Ortsteil der Gemeinde Agazzano in der italienischen Emilia-Romagna. Die Burg liegt im Lurettatal auf den ersten, hügeligen Ausläufern des liegurischen Appennins, wo dieser in die Poebene übergeht, an der Provinzstraße von Agazzano zur ehemaligen Staatsstraße 412 durch das Tidonetal. Die in strategisch günstig erbaute Burg mit optimalem Ausblick über die Ebene liegt zwischen dem Castello della Boffalora im Westen und dem Castello di Agazzano im Osten, dem Torre di Montebolzone im Norden und dem Castello di Montecanino im Süden.
Geschichte
Die Burg wurde vermutlich im 13. Jahrhundert erbaut und gehörte ursprünglich des Adelshaus Scotti; die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen „Cassetano“ stammt aus dem Jahre 1412, als der Herzog von Mailand, Filippo Maria Visconti, sie zusammen mit anderen Burgen und Besitzungen in der Gegend Filippo und Bartolomeo Arcelli verlehnte, die zu Grafen des ‚‚Tidone‘‘tals ernannt worden waren.[1] Nach dem Niedergang der Gebrüder Arcelli verlehnte derselbe Herzog die Burg an andere Soldaten in seinen Diensten.[2]
Zur Mitte des 15. Jahrhunderts war die Festung Teil der Güter von Michele Guazzardi, wogegen sie 1467 zusammen mit dem benachbarten Verdeto[2] vom Herzog von Mailand an Daniele de’ Rossi verlehnt wurde. Sie kam als Erbe auf Giulia de’ Rossi und fiel 1595 an ihre Tochter Flavia und kam so als mütterliche Mitgift in die Familie Barattieri.[1] Mit dem Aussterben der Adelsfamilie mit dem Tod von Marco Antonio Barattieri, dem Sohn von Flavia, wurde die Burg wieder von der herzoglichen Liegenschaftsverwaltung der Farneses verwaltet,[2] um später Alberico Portapuglia zugewiesen zu werden, dessen Familie das Anwesen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts behielt und es dann an die Familie ‚‚Bianchi‘‘ verkaufte, die es 1881 an die Familie ‚‚Marchesi‘‘ abgaben.[2]
Anfang der 2000er-Jahre[3] wurde die Burg als Veranstaltungsort für Konferenzen und Feste umgebaut.[1]
Beschreibung
Die Burg hat einen rechteckigen Grundriss, der durch eine Reihe von untereinander unterschiedlichen Baukörpern mit zylindrischen Türmen an den Seiten der Umfassungsmauer gebildet wird; sie ist mit großen Schießscharten versehen. Der Anblick des Komplexes unterscheidet sich vom ursprünglichen Aussehen wegen einiger Umbauten, die im Laufe der Jahrhunderte durchgeführt wurden,[3] vor allen Dingen der Bau der Häuser an die Kurtine.[2] Das Gebäude zeigt sowohl mittelalterliche als auch Renaissanceelemente.[4]
In den Innenräumen sind verschiedene zeitgenössische Möbel und mit Fresken dekorierte Säle erhalten.[1]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Castello di Castano. In: Castelli d’Italia – Ducato di Parma e Piacenza. Preboggion. Abgerufen am 27. Juli 2022.
- ↑ a b c d e Carmen Artocchini: Castelli Piacentini. TEP, Piacenza (1967) 1983.
- ↑ a b Lavori – Castello di Castano. Schinardi Associati. Abgerufen am 28. Juli 2022.
- ↑ Tutte le fortificazioni della provincia di Piacenza in sintesi. Mondi Medievali. Abgerufen am 28. Juli 2022.
Quellen
- Carmen Artocchini: Castelli Piacentini. TEP, Piacenza (1967) 1983.
Weblinks
- Castello di Castano. In: Tourer.it. Abgerufen am 28. Juli 2022.