Castello di Chiavenna Landi

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Castello di Chiavenna Landi

Innenhof des Castello di Chiavenna Landi

Staat Italien
Ort Cortemaggiore, Ortsteil Chiavenna Landi
Entstehungszeit 13. Jahrhundert
Burgentyp Ortslage
Erhaltungszustand restauriert und zum Hotel/Restaurant umgebaut
Bauweise Ziegelmauerwerk, teilweise verputzt
Geographische Lage 45° 1′ N, 9° 52′ OKoordinaten: 45° 0′ 30,4″ N, 9° 52′ 19,2″ O
Höhenlage 54 m
Castello di Chiavenna Landi (Emilia-Romagna)

Das Castello di Chiavenna Landi ist eine mittelalterliche Niederungsburg in Chiavenna Landi, einem Ortsteil der Gemeinde Cortemaggiore in der italienischen Emilia-Romagna.

Geschichte

Die ersten Aufzeichnungen über die Burg stammen von 1209; das Registrum Magnum der Stadt Piacenza gibt an, dass ein gewisser Gislerio Landi einen Turm in der Ortschaft Chiavenna bauen ließ, nachdem er eine Übereinkunft erreicht hatte, die festlegte, dass die Hälfte des Turms der genannten Gemeinde in der Provinz Piacenza übereignet würde, die ihn als Vorposten zur Verhinderung einer möglichen Invasion von Truppen aus Cremona nutzte.[1] 1212 gestattete die Stadt Piacenza einigen Personen, große Stücke Landes in der Umgebung der Burg dauerhaft zu pachten, mit dem versteckten Ziel, die Urbarmachung dieser Ländereien durch die Begünstigten zu erreichen.[1]

Der Turm, der 1209 auf Geheiß von Gislero Landi erbaut wurde

Am 30. Oktober 1466 investierte der Herzog von Mailand, Galeazzo Maria Sforza, die Adligen Cadamosti in das Lehen von Chiavenna. Später fiel es an den Grafen Antonio Mandelli, der es wiederum 1522 an den Markgrafen Giacomo Pallavicino verkaufte. Dieser übertrug es an seine Tochter Ippolita, die sich mit einem Mitglied der Familie Sanseverino verheiratete.[1] 1597 übertrug die herzogliche Liegenschaftsverwaltung der Farneses nach dem Ende eines Gerichtsverfahrens das Eigentum an dem Castello di Chiavenna Sottana, zu dem ein Palast, sowie einige Häuser und die Feudalrechte über die Gegend gehörten, an die Gräfin Ippolita Borromeo Sanseverino Barbiano.[1]

Nachdem das Eigentumsrecht an die herzogliche Liegenschaftsverwaltung zurückgefallen war, gab diese die Burg an die Grafen Giovanni, Ludovico, Galvano und Niccolò Landi ab, die eine Summe von 220.000 Lire investierten, um den Kauf des Gebäudes abzuschließen. In den folgenden Jahrhunderten bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts verblieb die Festung in Besitz der Landis. Dann gelangte sie durch die Markgräfin Teresa in den Besitz ihres Gatten, des Grafen Cigala Fulgosi, der das Gebäude 1941 an Livio Cattadori verkaufte.[1]

2004 kaufte die Familie Ferri das Gebäude, das in den vergangenen Jahren Opfer von Vernachlässigung und Nichtnutzung geworden war, und ließ eine Reihe von Arbeiten durchführen, die mit dem Umbau in ein Hotel und Restaurant unter dem Namen La Tavola Rotonda endeten, wobei aber die Struktur des Gebäudes erhalten blieb.[2]

Beschreibung

Der Komplex, der sich in gutem Erhaltungszustand zeigt, hat einen rechteckigen Grundriss und ist aus Ziegeln erbaut. Außer dem originalen Turm wurde die Burg im Laufe der Jahrhunderte mit dem Bau einiger landwirtschaftlicher Gebäude erweitert, die das anfängliche Aussehen verändert haben.[1]

Der Turm ist durch Konsolen gekennzeichnet, die im oberen Teil angebracht sind und den Wehrgang stützen, der mit ghibellinischen Zinnen versehen ist.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Carmen Artocchini: Castelli piacentini. TEP, Piacenza (1967) 1983. S. 360–362.
  2. Castello di Chiavenna Landi. In: Turismo. Provincia di Piacenza. Archiviert vom Original am 25. Februar 2020. Abgerufen am 29. Juli 2022.

Quellen

  • Carmen Artocchini: Castelli piacentini. TEP, Piacenza (1967) 1983.

Weblinks

Commons: Castello di Chiavenna Landi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Benvenuti. La Tavola Rotonda. Abgerufen am 29. Juli 2022.