Cem Kaya

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Cem Kaya, 2015

Cem Kaya (* 7. Januar 1976 in Schweinfurt) ist ein deutscher Filmregisseur, Drehbuchautor, Kameramann und Editor, der häufig im Bereich des Dokumentar- und Found-Footage-Films arbeitet.

Leben und Wirken

Kaya studierte Kommunikationsdesign an der Merz Akademie in Stuttgart bei Prof. Christoph Dreher (1999–2005), wo er 2005 mit einem Joint Degree (mit der University of Portsmouth) abschloss. Für seinen Abschluss drehte Kaya den experimentellen Found-Footage-Kurzfilm Do Not Listen!, der als eine Gegenüberstellung von Der Exorzist und seinem türkischen Remake Şeytan funktioniert.[1]

2010 erschien sein erster dokumentarischer Langfilm Arabeks, den er gemeinsam mit dem Ludwigsburger Filmproduzenten Jochen Laube verwirklichte. Der Dokufilm erzählt Arabeske als Musikgenre und als eine Musikgeschichte, die aus der Binnenmigration in der Türkei entstand.[2]

Für sein zweites Projekt arbeitete Kaya erneut mit Laube zusammen und brachte so 2014 seinen zweiten Dokumentarfilm Remake, Remix, Rip-Off heraus, der erfolgreich auf internationalen Filmfestivals lief.

2017 übernahm er die Kameraarbeit an dem investigativen Film „77sqm_9:26min“ der in London ansässigen Gruppe Forensic Architecture über die Rekonstruktion des NSU-Mordes an Halit Yozgat.[3] Der Film hatte seine Premiere auf der documenta 14.

Sein zuletzt entstandenes Werk Aşk, Mark ve Ölüm (Liebe, D-Mark und Tod) ist ein dokumentarischer Essay, der die Geschichte der eigenständigen und weitgehend unbekannten Musikkultur der türkischen Gastarbeiter in Deutschland erzählt. Der Film wurde als Weltpremiere auf den 72. Internationalen Filmfestspielen Berlin im Februar 2022 in der Sektion Panorama aufgeführt und gewann dort den Publikumspreis.

Filmografie

Weblinks

Commons: Cem Kaya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tarzan in Istanbul. 12. Juli 2016, abgerufen am 25. Januar 2022.
  2. Arabesk - Gossensound und Massenpop, Dokumentarfilm, 2010 | Crew United. Abgerufen am 25. Januar 2022.
  3. 77sqm_9:26min. (PDF) In: www.forensic-architecture.org. Abgerufen am 25. Januar 2022.