Chalid ibn Yazid

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Chalid ibn Yazid (* um 655; † 704) war der Sohn von Yazid I., des Kalifen von Damaskus. Er hatte einen Ruf als Alchemist.

Die lateinische Übersetzung aus dem Arabischen Liber de compositione alchimiae aus dem 12. Jahrhundert hat die Form eines Dialogs von Chalid ibn Yazid mit dem Einsiedler Morienus. Ruska hält die Zuschreibung an den Kalifensohn für apokryph. Bei den Arabern wird ihm aber die erste Beschäftigung mit Alchemie zugeschrieben und der Anstoß für Übersetzungen entsprechender antiker Schriften (so im Kitab-al-Fihrist von Ibn an-Nadīm), darunter das Buch des Krates. Die arabische Übersetzung aus dem Griechischen kann aber nach Ruska frühestens vom Ende des 8. Jahrhunderts sein. Es sind keine Schriften bekannt, die ihm sicher zugeschrieben werden können, jedoch verschiedene Schriften die unter seinem Namen erschienen: Liber secretorum alchemiae und Liber trium verborum, die die Herstellung des Steins der Weisen behandeln, ohne konkret zu werden. Das Opus magnum der Alchemisten vergleicht er mit Schwangerschaft und Geburt und erfordert nach ihm astrologische Einflüsse. Nach Joachim Tanckius (1610) waren sie von einem jüdischen Autor und ursprünglich in Hebräisch. Sie sind im Theatrum Chemicum abgedruckt. Im Rosarium Philosophorum (1550) wird er als Hali zitiert.

Literatur

  • Julius Ruska: Arabische Alchemisten I: Khalid ibn Yazid ibn Muawiya, Heidelberger Akten der von Portheim Stiftung, Heft 6, Heidelberg: Winter 1924
  • Chalid ibn Jazid in Winfried Pötsch, Annelore Fischer, Wolfgang Müller: Lexikon bedeutender Chemiker, Harri Deutsch 1989
  • Karin Ryding, Alchemy in Islam, in Helaine Selin (Hrsg.), Encyclopedia of the history of science, technology and medicine in non-western cultures, Springer/Kluwer 2008
  • Heike Hild, Khalid ibn Yazid, in: Claus Priesner, Karin Figala: Alchemie. Lexikon einer hermetischen Wissenschaft, Beck 1998, S. 193–194