Charles Dupuy

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Charles Dupuy

Charles-Alexandre Dupuy (* 5. November 1851 in Le Puy-en-Velay; † 23. Juli 1923 in Ille-sur-Têt) war Philosophieprofessor und mehrfach französischer Ministerpräsident.

Leben

Bevor Dupuy erstmals vom 24. April 1893 bis 25. November 1893 Premierminister der Dritten Französischen Republik und fast gleichzeitig Innenminister (4. April 1893 bis 3. Dezember 1893) wurde, war er im Kabinett seines Premier-Vorgängers Alexandre Ribot vom 6. Dezember 1892 bis 20. April 1893 Bildungsminister. Nach seiner ersten Amtszeit als Premierminister wurde Dupuy dann vom 5. Dezember 1893 bis zum 2. Juni 1894 Präsident der Abgeordnetenkammer, der Chambre des députés, wo er Mitte Dezember 1893 nur knapp einem Bombenanschlag durch den Anarchisten Auguste Vaillant entging und die Fortführung der Sitzung lässig mit „Die Debatte wird fortgesetzt, meine Herren“ einläutete.

Ein zweites Mal wurde Dupuy dann vom 30. Mai 1894 bis 14. Januar 1895 Premier- und Innenminister von Frankreich (30. Mai 1894 bis 26. Januar 1895). In dieser Zeit nahm die Dreyfus-Affäre ihren Lauf. Er Verurteilte als Initiator[1] einer parlamentarischen Motion der Abgeordnetenkammer im Dezember 1898 mit deutlichen Worten die antisemitischen Unruhen unter Algerienfranzosen in der nordafrikanischen Kolonie. Die Motion wurde mit 406[1] gegen 10[1] Stimmen angenommen.

Eine dritte Amtszeit als Premierminister hatte Charles-Alexandre Dupuy vom 31. Oktober 1898 bis 12. Juni 1899, wobei er gleichzeitig wieder das Amt des Innenministers (1. November 1898 bis 22. Juni 1899) bekleidete. Danach war Dupuy bis zu seinem Tode im Jahre 1923 Senator für die Region Haute-Loire.

Literatur

Weblinks

  • Biographie auf senat.fr, der Website des französischen Senats (französisch)

Einzelnachweise

  1. a b c Michel Abitbol: Histoire des juifs. In: Marguerite de Marcillac (Hrsg.): Collection tempus. 2. Auflage. Nr. 663. Éditions Perrin, Paris 2016, ISBN 978-2-262-06807-3, S. 607.