Charles M. Hansen

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Charles Medom Hansen (* 1938 in Louisville) ist ein US-amerikanisch-dänischer Wissenschaftler.[1]

Leben

Charles Hansen studierte von 1956 bis 1961 Chemieingenieurwesen an der University of Louisville und von 1961 bis 1962 an der University of Wisconsin, wo er auch seinen Master-Abschluss erreichte. Für seinen Ph.D. arbeitete er an Dänemarks Technischer Universität und beschäftigte sich zunächst mit der Retention von Lösungsmitteln in Polymeren und widmete sich somit der Diffusionswissenschaft.[2] Aufgrund der Probleme, die Verträglichkeit von Lösungsmitteln mit Polymeren vorherzusagen, überarbeitete er den Hildebrand-Löslichkeitsparameter, indem er Hildebrands einzelnen Parameter in drei Komponenten aufteilte: Dispersion, polare und Wasserstoffbrückenbindung. Seine Doktorarbeit aus dem Jahr 1967[3] bildete die Grundlage für den Hansen-Löslichkeitsparameter (HSP).[4] Zusätzlich zu den theoretischen Grundlagen lieferte er in seiner Arbeit auch den ersten Satz von HSP-Werten für gängige Lösungsmittel und eine Reihe kommerziell genutzter Polymere, wodurch das Konzept direkt von praktischem Nutzen für Wissenschaft und Industrie war.

Diese Theorien wurden während seiner achtjährigen (1968–1976) Tätigkeit am R/D Center von PPG Industries in Pittsburgh angewandt und für die Optimierung der Kompatibilität von Pigmenten in Farben und Tinten genutzt.[5]

Charles M. Hansen war von 1976 bis 1985 Direktor des Skandinavischen Forschungsinstituts für Mal- und Drucktinte in Hørsholm, von 1985 bis 1987 war er als Wissenschaftler für das Unternehmen Hempel und von 1988 bis 2004 für FORCE Technology in Kopenhagen tätig. Seit seiner Pensionierung ist er als unabhängiger Berater tätig.

Er veröffentlichte über 130 wissenschaftliche Beiträge und acht Patente. Außerdem verfasste er 1999 das Buch Solubility Parameters – A User's Handbook, das 2007 in einer zweiten, erweiterten Auflage erschien.[6] Zusammen mit Steven Abbott und Hiroshi Yamamoto erstellte er 2008 ein aus Software, eBook und Datensätzen bestehendes Paket, genannt Hansen Solubility Parameters in Practice, das bereits in der fünften Auflage erhältlich ist.[7]

Einzelnachweise

  1. Charles Hansen. Abgerufen am 27. September 2020.
  2. Diffusion. Abgerufen am 27. September 2020.
  3. Charles M. Hansen: The Three Dimensional Solubility Parameter and Solvent Diffusion Coefficient. Danish Technical Press, Kopenhagen 1967 (hansen-solubility.com [PDF]).
  4. K. S. Birdi: Handbook of Surface and Colloid Chemistry, 4. Auflage, 2015 ISBN 978-1-4665-9667-2, Seite 202: „Charles Hansen introduced the concept of 3D solubility parameters, which offers an extension of the regular solution theory to polar and hydrogen bonding systems.“
  5. Charles M. Hansen: The Universality of the Solubility Parameter. In: Ind. Eng. Chem. Prod. Res. Dev. Band 8, Nr. 1, 1. März 1969, S. 2–11, doi:10.1021/i360029a002.
  6. Charles M. Hansen: Hansen Solubility Parameters: A User's Handbook. 2. Auflage. 2007, ISBN 978-0-8493-7248-3.
  7. Hansen Solubility Parameters in Practice. Abgerufen am 27. September 2020.