Chelsea (Manhattan)
Chelsea ist ein Stadtteil des größeren Borough Manhattan in New York City; er liegt an Manhattans Westseite.
Geographie und Geschichte
Chelsea ist südlich von Hell’s Kitchen und dem Garment District sowie nord-nordöstlich vom Meatpacking District, der wiederum auf West 14th Street zentriert ist. Traditionell war die Gegend von der Eighth Avenue im Osten begrenzt, aber seit 1883, mit dem Bau eines neuen Wohnblocks, aus dem später das Chelsea Hotel entstanden ist, wurden auch Gebiete östlich der Seventh Avenue zu Chelsea gerechnet und heute werden Häuser und Straßen bis zum Broadway im Osten zu Chelsea gerechnet.
Die Gegend besteht hauptsächlich aus einer Mischung von Wohnblöcken und umgebauten Lagerhäusern (Lofts). Dies spiegelt sich auch in seinen kommerziellen Schwerpunkten wider: Restaurants und Bekleidungsgeschäfte überwiegen hier. Als das größte Lesben- und Schwulenviertel von New York City hat Chelsea einen hohen schwulen Bevölkerungsanteil, dem das Stereotyp gilt, sie seien bodygebuildete „Chelsea boys“. In jüngeren Jahren ist Chelsea zu einem Zentrum der New Yorker Kunstszene geworden, da sich eine wachsende Zahl von Galerien aus SoHo für einen Standortwechsel nach Chelsea entschieden hat; unter den Galerien sind die von Larry Gagosian, Leo König und David Zwirner.[1] Es gibt mehrere Museen, darunter das Chelsea Art Museum. Auch die 1995 neu gestalteten Chelsea Piers und der Hudson River Park haben das Viertel attraktiver gemacht.
Der Name des Stadtviertels kommt von dem ehemals ländlichen Gutshof „Chelsea“, auf dem Clement Clarke Moore geboren wurde. Mitten im 19. Jahrhundert wurde dieses Anwesen im Zuge der Ausbreitung der Stadt New York durch hochpreisige Reihenhäuser ersetzt. Der ehemals ländliche Charme musste der Streckenführung der Gütereisenbahn Hudson River Railroad weichen, die 1847 in der 10. und 11. Avenue entstand und Chelsea somit vom Hudson River trennte. Clement Clarke Moore spendete den Obstgarten, auf dem seine Apfelbäume wuchsen, an das General Theological Seminary, das seinen neugotischen Campus dort baute.
Um die Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert wohnten in der Gegend überwiegend Menschen irischer Herkunft. Darunter waren viele Hafenarbeiter, die mit der Verladung von Schiffsgut von und nach der Gütereisenbahn beschäftigt waren. Die manchmal etwas rauen Sitten dieser Welt waren Thema des Films Die Faust im Nacken (1954) und des Jazz-Balletts von Richard Rodgers, „Slaughter on Tenth Avenue“ (1936).
Chelsea entwickelte sich früh zu einem Zentrum der Filmindustrie vor dem Ersten Weltkrieg. Einige der ersten Filme mit Mary Pickford wurden in den oberen Stockwerken eines Munitionslagers in der West 26th Street gedreht.
Architektur
Die Architektur von Chelsea ist ausgeprägt und vielseitig. An der Grenze zu Midtown dominieren Hochhäuser. Richtung Süden werden die Hochhäuser immer niedriger und in der Mitte gibt es hauptsächlich Lofts und Mietappartements. An der Grenze zu Greenwich Village und East Village dominieren billige Miethäuser und einzelne Mehrfamilienwohnungen. Hochhäuser und Lofts sind im südlichen Teil nur selten anzutreffen, außerdem erstreckt sich das Viertel über den südlichen Times Square. Am Hudson nimmt der Wohnanteil etwas ab. Die Gebiete rund um Hudson sind von günstigen Restaurants, Hafenlagern und Fabriken geprägt.
Siehe auch
Literatur
- WPA Guide to New York City, 1939
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Jörg Häntzschel: „Chelsea muss neu aufgebaut werden.“ Süddeutsche Zeitung, 3./4. November 2012
Koordinaten: 40° 45′ N, 74° 0′ W