Chemorezeptor

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Chemorezeptoren, neuerdings eindeutiger als Chemosensoren bezeichnet, gehören zu den Sinneszellen (Rezeptoren) und sind auf die Wahrnehmung von in der Luft transportierten oder in Flüssigkeiten gelösten chemischen Stoffen spezialisiert. Sie spielen somit eine zentrale Rolle für Geruchs- und Geschmackssinn.

Während beim Menschen nur etwa 320 unterschiedliche Chemorezeptoren vorhanden sind, haben zum Beispiel Schäferhunde mehr als 1200 verschiedene Moleküle detektierende Chemorezeptoren.

Atmung

Chemorezeptoren sind an der Regulierung der Atmung, des Gefäßtonus und des Säure-Basen-Haushaltes des menschlichen Körpers beteiligt:

Die peripheren Chemorezeptoren besitzen eine sehr hohe Sauerstoffsensitivität. Sinkt der O2-Partialdruck unter 110 mm Hg („O2-Schwelle“) lösen sie Erregungen in afferenten Nerven aus, die zum Atemzentrum führen.

Erbrechen

Neben der Chemorezeptoren-Triggerzone in der Area postrema am Boden des vierten Ventrikels spielen auch Chemosensoren in der Schleimhaut des oberen Gastrointestinaltrakts eine wichtige Rolle bei der Auslösung von Erbrechen. Sie sprechen auf bakterielle Toxine, Emetin (ein Alkaloid aus der Brechwurzel, die als Sirup verwendet wird, um bei nicht-bewusstseinsgetrübten Personen ein therapeutisches Erbrechen herbeizuführen), höherkonzentrierte Kochsalzlösung, Kupfersulfat u. a. Substanzen an.

Umweltverschmutzung

Mikroplastik wirkt sich negativ auf die Chemosensorik der Großen Strandschnecken aus und führt infolge zu verminderter oder ganz ausbleibender Fluchtreaktion vor Fressfeinden.[1]

Einzelnachweise

  1. Laurent Seuront: Microplastic leachates impair behavioural vigilance and predator avoidance in a temperate intertidal gastropod. In: Biology Letters. 14, 2018, S. 20180453, doi:10.1098/rsbl.2018.0453.