Chimalli
Chimalli | |
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Datei:Chimalli Ahuizotl.jpg Schild des Königs Auítzotl, Weltmuseum Wien | |
Angaben | |
Waffenart: | Schutzwaffe |
Bezeichnungen: | Chimalli |
Verwendung: | Schild |
Ursprungsregion/ Urheber: |
Mexiko, Ethnien aus Mexiko |
Verbreitung: | Mexiko |
Listen zum Thema |
Das Chimalli ist eine Schutzwaffe aus Mexiko.
Beschreibung
Das Chimalli ist der traditionelle Schild der indigenen Ethnien Mexikos. Es gibt zwei verschiedene Arten, die sich wie folgt unterscheiden:
- Otlachimalli:
Das Otlachimalli besteht aus Bambusrohr, das aufgespalten wird und die einzelnen Stränge mit doppelt verdrehter Baumwollfasern miteinander verwoben werden. Auf der Vorderseite werden Verzierungen in Form von Gesichtern, Sagengestalten und anderer Darstellungen angebracht. Diese Darstellungen werden mit bunten Federn in der Art eines Mosaik gearbeitet. Außerdem werden Materialien wie geschlagenes Kupfer und Gold zur Dekoration verwendet. Das Otlachimalli wurde als Kampfschild benutzt und er wurde schon von den spanischen Eroberern erwähnt, dass sie „so hart seien, dass nur schwere Armbrustpfeile sie durchdringen“. Der Schild wurde von den Spaniern übernommen, da er den Vorteil hatte, nicht zu splittern oder zu brechen. Die Rückseite war durch waagerecht und senkrecht laufende Holzstreben verstärkt. Eine Lederauflage diente zum Schutz des Tragearmes. Bei manchen Schilden aus der Region wurde auch Schildpatt von Schildkröten verwendet, um die Schilde zu fertigen und zu dekorieren.
- Quhauhchimalli:
Das Quhauhchimalli wurde aus Holz hergestellt und in derselben Art dekoriert wie das Otlachimalli. Auf das Quhauhchimalli wurden auch Mosaike aus Steinsplittern aufgebracht.
Die Rückseite war bei beiden Versionen mit Lederbändern ausgestattet die zum Tragen und Fassen des Schildes dienten. Bei beiden Schildarten diente eine Lederauflage auch auf der Vorderseite als Grundlage für die Verzierungen. Die Größe der Schilde variierte. Manche hatten normale Schildmaße, andere deckten den ganzen Körper. Es gibt Berichte über Versionen die zusammengeklappt werden konnten[1].
Einzelnachweise
- ↑ George Cameron Stone, Donald J. LaRocca, A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor: in All Countries and in All Times, Verlag Courier Dover Publications, 1999, Seite 179, ISBN 978-0-486-40726-5
Literatur
- Frances Berdan, Patricia Rieff Anawalt, The Codex Mendoza, Verlag University of California Press, 1992, Seite 6, ISBN 978-0-520-06234-4
- Justyna Olko, Turquoise diadems and staffs of the office: elite costume and insignia of power in Aztec and early colonial Mexico, Verlag Polish Society for Latin American Studies and Centre for Studies on the Classical Tradition, University of Warsaw, 2005, Seite 229, ISBN 978-83-923482-1-4