Choenkännchen

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Choenkännchen, um 410 v. Chr., Walters Art Museum, Baltimore 48.206

Das Choenkännchen, auch Choenkanne (von altgriechisch χέειν chéein, deutsch ‚gießen‘), ist eine kleine, gedrungene, bauchige Oinochoe (Kanne) vom Typ 3 mit einer Kleeblattmündung aus der griechischen Antike. Ihre Produktion beginnt nach 500 v. Chr., die meisten stammen aus der Zeit von 430 bis 390 v. Chr.

Es handelt sich um eine verkleinerte Form des Chous (

Χοῦς

). Dieses Gefäß fand besonders während des Choenfestes (auch bezeichnet als Kannenfest) am zweiten Tag der dionysischen Anthesteria beim Wetttrinken Verwendung. Aus Anlass des Festes wurden kleine Choes, die sogenannten Choenkännchen, an dreijährige Kleinkinder verschenkt. Ihre Darstellungen zeigen meist spielende Kinder. Diese zumeist vertretene Deutung ist jedoch nicht völlig sicher.

Literatur

  • Gerard van Hoorn: Choes and anthesteria. Brill, Leiden 1951.
  • Wolfgang Schiering: Die griechischen Tongefäße. Gestalt, Bestimmung und Formenwandel (= Gebr. Mann Studio-Reihe). 2., wesentlich veränderte und ergänzte Auflage. Gebr. Mann, Berlin 1983, ISBN 3-7861-1325-4, S. 142.
  • Richard Hamilton: Choes and anthesteria. Athenian iconography and ritual. University of Michigan Press, Ann Arbor 1992, ISBN 0-472-10280-X.
  • Ingeborg Scheibler: Choenkannen. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 2, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01472-X, Sp. 1136.
  • Alexander Heinemann: Chous. In: Thesaurus Cultus et Rituum Antiquorum. Band 5: Personnel of Cult, Cult Instruments. J. Paul Getty Museum, Los Angeles 2005, S. 351–354.

Weblinks