Choczewo
Choczewo | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Wejherowski | |
Gmina: | Choczewo | |
Geographische Lage: | 54° 44′ N, 17° 54′ O | |
Einwohner: | 1310 | |
Postleitzahl: | 84-210 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 58 | |
Kfz-Kennzeichen: | GWE | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DW 213: Celbowo–Słupsk | |
Lubiatowo–Wejherowo | ||
Eisenbahn: | kein Bahnanschluss | |
Nächster int. Flughafen: | Danzig |
Choczewo (deutsch Chottschow, 1938–1945 Gotendorf, kaschubisch Chòczewò) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zum Powiat Wejherowski (Neustadt in Westpreußen). Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde.
Geographische Lage
Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa zehn Kilometer von der Ostseeküste entfernt westlich des Gotendorfer Sees (früher Chottschower See, poln. Jezioro Choczewskie), etwa 26 Kilometer nordnordöstlich von Lauenburg (Lębork).
Zu dem Ort führt die Woiwodschaftsstraße 213, die Celbowo (Celbau) über Krokowa (Krockow) mit Wicko (Vietzig), Główczyce (Glowitz) und Słupsk (Stolp) verbindet.
Die ehemalige Kreisstadt Lębork (Lauenburg in Pommern), und die jetzige Kreisstadt Wejherowo (Neustadt in Westpreußen, 28 Kilometer entfernt) sind jeweils über gut ausgebaute Nebenstraßen direkt zu erreichen.
Eine Bahnanbindung besteht seit 2004 nicht mehr.
Geschichte
Um das Jahr 1782 gab es in Chhottschow oder Choczau ein Vorwerk, drei Bauernhöfe, eine Schmiede und ein Schulhaus; zum Dorf gehörte die Hälfte des seinerzeit noch so genannten Chottschower Sees. Das Dorf befand sich um diese Zeit im Besitz des Lieutenants Adam Wilhelm von Dziczelsky.[1] 1813 hatte sich das Patrimonialgericht in Chottschow mit der Versteigerung von Gehöften zu befassen, deren Besitzer infolge der Befreiungskriege in wirtschaftliche Not geraten waren.[2]
Im Jahre 1910 waren in Chottschow (Gemeinde und Gutsbezirk) 492 Einwohner registriert. Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 569 und betrug 1939 noch 599.
Bis 1945 gehörte Chottschow (1938–45 Gotendorf) zum Landkreis Lauenburg i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Mit den Gemeinden Groß Lüblow (heute polnisch Lublewo), Kerschkow (Kierzkowo), Klein Lüblow (Lublewko), Sterbenin (Starbienino) und Wittenberg (Białogóra) war der Ort in den Amtsbezirk der Gemeinde Ossecken (Osieki Lęborskie) eingegliedert, gehörte auch zum Standesamtsbezirk Ossecken, aber zum Amtsgerichtsbereich Lauenburg (Lębork).
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Bald darauf wurde die Region zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. In den darauf folgenden Zeit wurden die eingesessenen deutschen Dorfbewohner von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.
Seit 1945 ist das dann Choczewo genannte Dorf ein Ortsteil der gleichnamigen Gmina, die zum Powiat Wejherowski innerhalb der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Danzig) gehört. In dem Dorf leben heute 1310 Einwohner.
Der Standort des ersten polnischen Atomkraftwerkes, das eine Leistung von mehr als einem Gigawatt haben soll, ist an der Ostsee in der Nähe des Ortes Choczewo geplant. Hier soll Meerwasser zur Kühlung des Reaktors verwendet werden. Die Inbetriebnahme soll frühestens 2033 erfolgen.[3]
Kirche
Vor 1945 war der überwiegende Teil der Einwohnerschaft von Chottschow evangelischer Konfession. Das Dorf hatte kein eigenes Gotteshaus. Kirchort war vielmehr Ossecken (heute polnisch Osieki Lęborskie), dessen Parochie eine der größten im Kirchenkreis Lauenburg in Pommern (Lębork) in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union war. Im Jahre 1940 zählte das Kirchspiel Ossecken 3.321 Gemeindeglieder.
Seit 1945 leben in Choczewo fast ausnahmslos katholische Kirchenglieder. Choczewo bildet heute eine eigene Pfarrei (Parafia MB Królowej Polski - Pfarrei der Gottesmutter, Königin Polens) im Dekanat Gniewino (Gnewin) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder sind dem Pfarramt in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet, das eine gottesdienstliche Außenstation in Lębork unterhält.
Gmina Choczewo
Die Gmina Choczewo ist eine Landgemeinde und umfasst eine Fläche von 183,23 km². In der Gemeinde leben über 5500 Menschen.
Literatur
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. II. Teil, 2. Band: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 1068, Absatz (15).
Weblinks
- Heimatkreis Lauenburg in Pommern
- Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die gemeinde Chottschow im ehemaligen Kreis Lauenburg in Pommern (2011)
- Webpräsenz der Gmina Choczewo (polnisch)
Einzelnachweise
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. II. Teil, 2. Band: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 1068, Absatz (15).
- ↑ Oeffentlicher Anzeiger, als Beilage zu No. 39 des Amtsblatts der Königlichen Regierung von Pommern. Dritter Jahrgang, Stargard 1813, No, 34, S. 1–2.
- ↑ Bert Eder: Polens erstes Atomkraftwerk wird an der Ostsee gebaut. Der Standard, 30. Dezember 2021, abgerufen am 30. Dezember 2021.