Christa Büker

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Christa Büker (* 1960) ist eine deutsche Krankenschwester, Fachbuchautorin und Pflegewissenschaftlerin. Sie lehrt als Professorin für Pflegewissenschaft an der Fachhochschule Bielefeld und ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft.

Werdegang

Büker absolvierte von 1977 bis 1980 eine Krankenpflegeausbildung und war anschließend bis 1998 als Krankenschwester, Stationsleitung und Qualitätsbeauftragte tätig. Sie erwarb die Zusatzqualifikation als Pflegedienstleitung im Jahr 1994. Zudem bildete Büker sich im Qualitätsmanagement fort. 1999 wurde sie TÜV-zertifizierte Qualitätsbeauftragte und 2002 Auditorin. Parallel zu ihrer Tätigkeit in der Krankenpflege nahm sie im Jahr 1996 ein Diplomstudium im Fachbereich Pflegemanagement an der Fachhochschule Münster auf, das sie 2000 abschloss. Ihr anschließendes Studium an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld schloss Büker vier Jahre später mit dem Master of Public Health ab. Während ihres hieran anschließenden Promotionsstudiums war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pflegewissenschaft der Bielefelder Universität tätig. in dieser Zeit nahm sie an mehreren Forschungsprojekten teil. Von 2004 bis 2006 war Büker an einem Modellprojekt zur Verbesserung der Begutachtung von Pflegebedürftigkeit beteiligt. In den folgenden Jahren beschäftigte sie sich mit der Entwicklung eines neuen Begutachtungsinstruments zur Feststellung von Pflegebedürftigkeit.[1]

Im Jahr 2010 promovierte Büker zum Dr. Public Health mit dem Thema Leben mit einem chronisch kranken oder behinderten Kind. Bewältigungshandeln pflegender Mütter unter Zeitverlaufs- und Kompetenzerwerbsgesichtspunkten.

Funktionen und Arbeitsbereich

Seit 2015 lehrt Büker als Professorin für Pflegewissenschaft im Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit der Universität Bielefeld. Zudem ist sie Mitglied der Lenkungsgruppe des Instituts für Bildungs- und Versorgungsforschung im Gesundheitsbereich der Fachhochschule Bielefeld.

Büker ist stellvertretende Studienleitung im dualen Bachelorstudiengang Gesundheits- und Krankenpflege, der akademische und praktische Pflegeausbildung verbindet.[2] Das Pflegeberufegesetz von 2017 fasste die drei bis dahin in Deutschland bestehenden pflegerischen Ausbildungsgänge zu einer generalistischen Ausbildung zusammen. Entsprechend formulierte die Fachkommission nach dem Pflegeberufegesetz Inhalte aus, nach denen Auszubildende ab 2020 unterrichtet wurden. Die Fachhochschule Bielefeld reagierte auf diese Entwicklungen mit der Einrichtung des Studiengangs Pflege, bei denen neben dem Abschluss Pflegefachmann oder Pflegefachfrau mit dem Bachelor auch ein akademischer Grad erworben werden kann.[2]

Ehrenamtliches Engagement

Neben ihren Aufgaben in Lehre und Wissenschaft sowie einer umfangreichen publizistischen Tätigkeit engagiert sich Büker zudem in gemeinnützigen Organisationen. Sie ist Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft und Mitglied der Sektion BIS (Beraten, Informieren, Schulen) dieser Fachgesellschaft.[3] Zudem ist sie Mitglied im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe und dem Bundesverband des Hochschullehrerbundes.[4]

Positionen

Büker bewertet den Pflegeberuf als interaktionsintensives Tätigkeitsfeld, das gleichzeitig abwechslungsreich und anspruchsvoll ist. Ein akademischer Abschluss im Fachgebiet Gesundheits-. und Krankenpflege vermittelt ihrer Ansicht nach, neben den praktischen Fertigkeiten, zudem die Befähigung zum kritischen und innovativen Weiterdenken. Hinsichtlich der Akademisierung der Pflege sieht Büker in der Bundesrepublik allerdings Nachholbedarf.[5]

Publikationen

In ihrer vielfältigen publizistischen Tätigkeit arbeitet Büker zum Themenfeld Pflegerische Ausbildung mit dem Schwerpunkt Hochschulausbildung.

Fachartikel (Auswahl)

  • mit Matthias Mertin, Irene Müller und Dominik Röding: Das „Boot-Camp“. Eine didaktische Methode zum Einstieg in den Schreibprozess einer Bachelorarbeit, in PADUA, 14. Jahrgang, Heft 1, 2019
  • mit Änne-Dörte Latteck: Advances Practice Nursing zu Gesundheitsförderung und Prävention, in Public Health Forum, 29. Jahrgang, Heft 3, 2021
  • mit Jutta Backhaus und Änne-Dörte Latteck: Hochschulische Ausbildung in Pflegeberufen. Konzepte für die Zukunft, in Blätter der Wohlfahrtspflege, 165. Jahrgang, Heft 2, 2018

Bücher

Gemeinsam mit Julia Lademann gibt Büker seit 2018 die Lehrbuchreihe Bachelor Pflegestudium heraus die im Kohlhammer Verlag erscheint:

  • Moderne Pflege heute. Beruf und Profession zeitgemäß verstehen und leben, Kohlhammer (2018)
  • Beziehungsgestaltung in der Pflege, Kohlhammer (2019)
  • Mathias Mertin und Irene Müller: Edukative Aktivitäten und Interventionen in der Pflege. Chronisch Kranke beraten, anleiten, schulen, Kohlhammer (2020)

Weitere Bücher als Herausgeberin

  • mit Änne-Dörte Latteck, Norbert Seidl und Senta Marienfeld: Pflegende Angehörige. Genderspezifische Erwartungen an soziale Unterstützungssysteme, Kohlhammer (2019)
  • mit Martin Schieron und Angelika Zegelin: Patientenedukation und Familienedukation. Praxishandbuch zur Information, Schulung und Beratung, Kohlhammer (2021)

Bücher als alleinige Autorin

  • Wenn der MDK kommt. Qualitätsprüfungen in der Pflege, in der Reihe Pflegemanagement kompakt, Kohlhammer (2006)
  • Pflegende Angehörige stärken. Information, Schulung und Beratung als Aufgaben der Professionellen Pflege, Kohlhammer Verlag (3. Auflage, 2021)

Bücher als Mitautorin

  • mit Maria Niggemeier: Tagespflege für ältere Menschen. Ein Praxisbuch, Kohlhammer (2014)

Bücher als Beitragende

  • Christian Loffing und Stephanie Geise (hrg.): Management und Betriebswirtschaft in der ambulanten und stationären Altenpflege, Hogrefe (2005)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zur Person auf der privaten Website von Christa Büker, abgerufen am 30. November 2021.
  2. a b Neuer Studiengang Pflege. Artikel vom 1. September 2020 auf mednic.de, abgerufen am 30. November 2021.
  3. Vorstand der DGP, auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft, abgerufen am 1. Dezember 2021.
  4. Mitgliedschaften auf der privaten Website von Christa Büker, abgerufen am 1. November 2021.
  5. Interview mit den Herausgeberinnen Christa Büker und Julia Lademann, auf der Webseite des Kohlhammer Verlags, aufgerufen am 30. November 2021