Christophel-Schuh (Deidesheim)
Der Christophel-Schuh, auch Weiberschuh genannt, ist ein Loogfels – ein Fels, auf dem spezielle Einkerbungen gemacht wurden, um eine Grenze zu bezeichnen.[1] Er liegt auf der Gemarkungsgrenze der Landstädte Deidesheim und Wachenheim an der Weinstraße und ist in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz als Einzeldenkmal eingetragen.[2]
Lage
Der Christophel-Schuh liegt im Pfälzerwald auf dem Vorderen Stoppelkopf (früher Geyersnest genannt). Er liegt auf der nördlichen Gemarkungsgrenze Deidesheims und der südlichen Gemarkungsgrenze Wachenheims, einige Meter abseits von Wanderwegen und ist im Unterholz verborgen. Etwa 1 km nordöstlich liegt der Kurpfalzpark.
Es gibt einen weiteren Stein in der Nähe auf dem Eckkopf, der ebenfalls Christophel-Schuh (auch „Großer Schuh“) genannt wird.[3] Dabei handelt es sich jedoch vermutlich nicht um einen Grenzstein, sondern um einen Wegweiser.[4]
Bezeichnungen
Auf dem Stein sind folgende Zeichen eingelassen:[5]
- Das um einen kleinen Querbalken erweiterte Kreuz ist das Deidesheimer Waldloogzeichen
- Das einfache Kreuz ist das Wachenheimer Loogzeichen
- Der Buchstabe h ist ein Nummerierungsbuchstabe
- Der Buchstabe W steht für Wachenheim
- No 110 ist eine Wachenheimer Grenzsteinnummer
- 147 ist eine Deidesheimer Grenzsteinnummer
- Ein Fußumriss; nach diesem ist der Stein benannt: In einer Beschreibung der Grenzsteine und Loogfelsen Deidesheims aus dem Jahr 1747 wurde er als Christophel-Schuh bezeichnet („Nota: Der Stein mit dem Weiberschuh wird der Christophel-Schuh gen.“). Schuhabdrücke sind auch auf anderen Grenzsteinen in der näheren Umgebung zu finden, zum Beispiel beim Pfannenstein. Sie weisen in die Richtung, in welche die Grenze verläuft. Sie bedeuten: „Hier sind wir gegangen; hier gilt unser Recht!“.
Literatur
- Georg Peter Karn, Rolf Mertzenich: Kreis Bad Dürkheim. Stadt Bad Dürkheim, Gemeinde Haßloch, Verbandsgemeinden Deidesheim, Lambrecht, Wachenheim (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 13.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1995, ISBN 3-88462-119-X, S. 192.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Otto Gödel: Grenzsteine – Gemarkungs- und Gütersteine und ihre Entstehung. In: Heimatfreunde Deidesheim und Umgebung (Hrsg.): Heimatblätter Deidesheim und Umgebung. Nr. 5, 1972, S. 4.
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Bad Dürkheim. Mainz 2021[Version 2022 liegt vor.], S. 26 (PDF; 5,1 MB; siehe: Loogfels Nr. 147 am Vorderen Stoppelkopf zwischen Deidesheimer und Wachenheimer Wald).
- ↑ siehe LANIS-Karte
- ↑ Georg Peter Karn, Rolf Mertzenich: Kreis Bad Dürkheim. Stadt Bad Dürkheim, Gemeinde Haßloch, Verbandsgemeinden Deidesheim, Lambrecht, Wachenheim (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 13.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1995, ISBN 3-88462-119-X, S. 444.
- ↑ Otto Gödel: Ein Grenzbegang im Deidesheimer Wald mit Bildern. In: Heimatfreunde Deidesheim und Umgebung (Hrsg.): Heimatblätter Deidesheim und Umgebung. Nr. 3, 1972, S. 19–21.
Koordinaten: 49° 24′ 4″ N, 8° 5′ 14″ O