Christuskirche (Freital)

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Christuskirche Deuben
Innenraum mit Orgel

Die Christuskirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche im Freitaler Stadtteil Deuben. Sie befindet sich im Stadtteilzentrum Deuben nahe der Weißeritz.

Geschichte

Im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung im Ort Deuben, der zur Kirchgemeinde Döhlen gehörte, stark an. Dadurch wurde der Bau einer neuen Kirche und die Gründung einer eigenständigen Kirchgemeinde notwendig. Nach einem Jahr Bauzeit wurde die Christuskirche am 1. Advent des Jahres 1869 geweiht.

Der Entwurf zum Bau stammte von dem Architekten August Pieper aus dem Jahr 1867. Sie gilt als erster eigenständiger neugotischer Kirchenbau im Raum Dresden.

Die Orgel wurde 1871 von Jehmlich Orgelbau Dresden nach zweijähriger Bauzeit fertiggestellt. Sie wurde später zum Teil umgebaut.

Im Jahr 1874 kam es zur Gründung der Kirchgemeinde Deuben und der kirchlichen Loslösung von Döhlen.

1957 wurden die drei Eisenhartgussglocken in den Turm aufgezogen. Sie erklingen in den es′, ges′, as′.

Im Jahr 1986 musste die Kirche wegen Baumängeln gesperrt werden. Grund dafür war neben Schwammbefall in der Dachkonstruktion vor allem die Baufälligkeit des Turms. Er wurde 1988 saniert.

Zum 1. Januar 1999 gründeten die Kirchgemeinden der Christuskirche Deuben, der Emmauskirche Potschappel, der Lutherkirche Döhlen, der Hoffnungskirche Hainsberg und der Georgenkirche Somsdorf das Ev.-Luth. Kirchspiel Freital.

Das Hochwasser im August 2002 richtete große Schäden im Kirchengebäude an. In den darauffolgenden Jahren wurde die Christuskirche umfangreich saniert. Dabei erfolgte zwischen 2014 und 2017 auch die Sanierung der Jehmlich-Orgel von 1871, die durch die Feuchte des Hochwassers 2002 beschädigt war und zuletzt zeitweilig komplett ausfiel. Die Kosten der Orgelsanierung beliefen sich auf etwa 310.000 €.[1]

Zum 1. Januar 2014 vereinigte sich das Kirchspiel zur Ev.-Luth. Kirchgemeinde Freital. Seit dem 2. Januar 2021 gehört die Kirchgemeinde zum Ev.-Luth. Kirchgemeindebund Wilsdruff-Freital.[2]

Beschreibung

Die Christuskirche gehörte in ihrer Entstehungszeit zu den bedeutendsten sächsischen Kirchenbauten. Sie steht heute unter Denkmalschutz.[3]

Am Nordgiebel der Kirche befindet sich das durch ein Gruppenfenster mit gotischen Maßwerkformen gegliederte Hauptportal der Kirche. Der Saalbau ist hallenartig ausgeführt und wird am südlichen Ende durch einen polygonalen Chor mit Kreuzrippengewölbe begrenzt. Der Taufstein, der Altar und die Kanzel bestehen aus Sandstein. Sie sind mit Blattwerk und Säulenschaften aus Serpentin verziert. Die Dachkonstruktion über dem Kirchenschiff ist von der englischen Holzgotik beeinflusst. Getragen wird sie von zehn Säulen sowie hölzernen Querverbindungen.

Die Orgel der Kirche befindet sich auf der Nordseite der hölzernen Empore. Diese steht auf zwölf Säulen aus Sandstein, die jeweils mit Kapitellen verziert sind. Der Kirchturm ist 61 Meter hoch und befindet sich an der östlichen Seite des Chores. Die unteren Stockwerke des Turmes werden durch Öffnungen mit in den Kirchenraum einbezogen.

Weblinks

Commons: Christuskirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der letzte Schliff steht noch aus. Sächsische Zeitung (freitagSZ) vom 27. Januar 2017
  2. Amtsblatt der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens vom 28. August 2020
  3. Stadtverwaltung Freital (Hrsg.): Denkmale in Freital – Werkstattbericht 3 einer kommunalen Arbeitsgruppe wider das Vergessen. Freital 2013.

Koordinaten: 50° 59′ 41,2″ N, 13° 38′ 51,3″ O