Chronicon Bürglense
Das Chronicon Bürglense ist eine lateinische Handschrift aus dem 12. Jahrhundert, die die Frühgeschichte der Propstei Bürgeln und das Leben von deren Gründerfamilie, den Herren von Kaltenbach, beschreibt.
Geschichte
In der Bibliothek des Klosters St. Blasien bestand eine in Rollenform gehaltene Handschrift eines Conradus de Sancto Blasio aus dem 12. Jahrhundert, die heute jedoch verloren ist. Überdies existiert eine Abschrift, die 1494 der Pfarrer von Holzheim, Ulrich Buck, angefertigt hatte. Aus diesen beiden Dokumenten fertigte Rustenus Heer den Text den er 1775 als Anhang in seinem Werk Anonymus Murensis denudatus et ad locum suum restitutus, sive Acta fundationis monasterii Murensis denuo examinata publizierte. Buck erstellte auch eine deutsche Übersetzung, die im Generallandesarchiv Karlsruhe aufbewahrt wird.[1]
Es wird angenommen, dass die Chronik im Zeitraum 1160 bis 1180 von einem sankt-blasischen Mönch namens Konrad geschrieben wurde. Konrad könnte demnach Wibert von Kaltenbach (den Sohn des Stifters der Propstei Bürgeln) noch gekannt haben.
Literatur
- Franz Josef Mone (Hrsg.): Quellensammlung der badischen Landesgeschichte. Erster Band, Karlsruhe 1848, S. 175–176 online bei der UB Freiburg
- Rustenus (Christian) Heer: Anonymus Murensis denatus. Appendix II: Conradi de S. Blasio Chronicon Bürglense, Freiburg 1755, S. 365–384 in der Google-Buchsuche
- Wolfram Hartig (Übersetzer): Conradi de S. Blasio Chronicon Bürgelnse – Des Conradus von St. Blasien Bürgler Chronik. Pro Business digital, Berlin 2018. ISBN 978-3-96409-004-1.
- Wolfram Hartig: Wie der Bürgelnberg an die Mönche aus St. Blasien kam. Das Chronicon Bürglense – eine spannende Geschichte aus dem Mittelalter. In: Das Markgräflerland, Band 1/2019, S. 200–221
Weblinks
- Chronicon Bürglense, Kapitel 1, eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Johannes Waldschütz, in: Mittelalter am Oberrhein, 13. Juni 2014, ISSN 2199-210X, online: I. Relevanz der Quelle für die Forschung.
- Eintrag auf Landeskunde entdecken, online bei leo-bw
Einzelnachweise
- ↑ s. Mone