Classe préparatoire
Die
(abgekürzt CPGE, umgangssprachlich
oder
; deutsch Vorbereitungsklasse) ist ein Abschnitt der höheren französischen Bildungslaufbahn. Es handelt sich dabei um zwei bis drei (ausnahmsweise vier) sehr selektive und intensive Jahre Vorbereitungsstudium (manchmal beschrieben als eines der schwierigsten der Welt[1][2]) für die selektiven Aufnahmeprüfungen der
. Die
finden nach dem
(entspricht dem Abitur bzw. der Maturität) statt und werden in der Regel direkt an Gymnasien (
) angeboten oder manchmal von bestimmten
als so genannter
(„Grundstudium“) oder
(‚integrierte Vorbereitungsklassen‘). Die letzteren berechtigen aber in der Regel – entsprechende Leistung vorausgesetzt – nur zum Übertritt an ebendiese Hochschule. Schon bei den Vorbereitungsklassen gibt es inoffizielle Abstufungen, die renommiertesten sind die der Gymnasien Lycée Louis-le-Grand, Lycée Henri IV, Lycée Saint-Louis, Lycée Fénelon und Lycée Stanislas in Paris, Lycée privé Sainte-Geneviève, Lycée La Bruyère Lycée Hoche, und Lycée Notre Dame du Grandchamp in Versailles, Lycée Lakanal in Sceaux, Lycée du Parc, und Sainte-Marie Lyon in Lyon, Lycée Thiers in Marseille und Lycée Pierre de Fermat in Toulouse und Centre Madeleine Daniélou in Rueil.[3] Die
sind mit dem deutschen Vordiplom nur bedingt vergleichbar, da in Frankreich diese ersten beiden Studienjahre wesentlich weniger fachorientiert sind, sondern eine allgemeinere Grundausbildung bieten. Die
dienen überwiegend zur Aufnahme in die Grandes écoles, aber die Äquivalenz mit den ersten zwei Jahren eines universitären Studium ist auch anerkannt. Erhält man im Concours keinen Studienplatz an der gewünschten Hochschule oder wenigstens Hochschulkategorie, kann man sich an einer Universität einschreiben, und dann normalerweise im dritten Studienjahr anfangen.
Diese Vorbereitungsklassen lassen sich in drei Arten einteilen:
- Die classes préparatoires scientifiquesbereiten entweder (mit Major Mathematik oder Physik) auf Ingenieurhochschulen (École Polytechnique, Écoles Centrales, Écoles des Mines usw.), die , Militärhochschulen (St Cyr, École Navale) oder (mit Major Biologie) auf die Tierarztschulen (Écoles vétérinaires) vor. Mit 63 % ist der weitaus größte Teil der Studenten, die eineprépagewählt haben, in diesen naturwissenschaftlichen Klassen eingeschrieben.
- Die wirtschaftswissenschaftlichen classes préparatoires économiques et commercialesbereiten auf die Handelshochschulen (HEC, ESSEC, ESCP BS usw.) und dieÉcole normale supérieureCachan (ENS Cachan) vor. (22 %)
- Die geisteswissenschaftlich ausgelegten classes préparatoires littérairesbereiten unter anderem auf die entsprechenden Richtungen (lettres classiques oder modernes, d. h. Sprachen, Philosophie, Geschichte und Geographie) derÉcoles normales supérieures, die (IEP) und die vor (15 %).
- Das Abschlussjahr der classes préparatoires littéraires wurde in der Schüler- und Studentensprache und wird inzwischen auch im allgemeinen Sprachgebrauch als khâgne, das Jahr davor als hypokhâgne bezeichnet. Ihre Schüler nennt man khâgneux (von cagneux, "x-beinig"), vermutlich, weil man im 19. Jahrhundert davon ausging, dass das über die Bücher gebeugte Lernen zu körperlichen Defiziten führen würde bzw. als Spottbezeichnung der sportlicheren Schüler und Kandidaten der Militärschule Saint-Cyr für ihre eher intellektuell und literarisch interessierten Rivalen. Diese übernahmen den Spottnamen als Selbstbezeichnung und verwendeten gemäß einer Mode um 1900 eine pseudo-griechische Schreibweise mit 'kh' statt 'c'.[4]
Einzelnachweise
- ↑ France's educational elite. Abgerufen am 31. August 2016.
- ↑ Gesche Wüpper: So drillt Frankreich die Führungselite von morgen. In: Welt Online. 3. August 2016 (welt.de [abgerufen am 31. August 2016]).
- ↑ https://www.letudiant.fr/etudes/classes-prepa/classement-le-palmares-des-prepas-de-l-etudiant-11637.html Rangliste der besten Vorbereitungsklassen in der Zeitschrift L'Étudiant, 2013 (französisch)
- ↑ D’OÙ VIENNENT LES TERMES «KHÂGNE» ET «HYPOKHÂGNE» ? CNEWS, 20. September 2017.