Claudius Molling

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Claudius Molling (* 25. April 1933 in Hötting, Innsbruck als Klaudius Molling) ist ein österreichischer Bildhauer und Restaurator. Er hat besonders im Raum Innsbruck / Innsbruck-Land viele Kunstobjekte realisiert.

Leben

Claudius Molling wurde 1933 in Hötting geboren. Seine Wurzeln stammen aus dem Außerfern und aus Südtirol, speziell dem Gadertal, wo sein Großvater noch ladinisch als Moling da Moring de Fora o Trutsch im Taufbuch geführt wird.

Seine Schulzeit deckt sich teils mit dem Zweiten Weltkrieg. Er besuchte das Gymnasium in der Angerzellgasse. Nachdem dieses von einer Bombe getroffen wurde, wurde der Unterricht in Steinach am Brenner fortgesetzt. In diesen Jahren erstellt Molling bereits einige Skizzenbücher mit Zeichnungen und Aquarellen.

Im Herbst 1952 wurde er von Franz Santifaller, einem Akademieprofessor in Wien angeregt bei ihm ein Studium der Bildhauerei aufzunehmen. Aufgrund des Ablebens Santifallers im Jahre 1953 übernahm Fritz Wotruba die Ausbildung Mollings. Sein Diplom schloss Molling 1955 bei Hans Andre ab. Sein weiterer Ausbildungsweg führte ihn nach München, wo er bei Josef Oberberger studierte. Nach drei Jahren brach er dieses Studium ab und kehrte nach Tirol zurück.

Zurück in seiner Heimat arbeitete Molling über drei Jahrzehnte lang als Restaurator an der Wiederherstellung bedeutender Denkmale in Tirol, unter anderem dem Helblinghaus, dem Spanischen Saal im Schloss Ambras und der Hofburg in Innsbruck. Neben seiner Arbeit als Restaurator lag sein Hauptinteresse an der freien Bildhauerei. Zu dieser Zeit arbeitete er auch viele Jahre mit dem Architekten Hubert Prachensky zusammen.[1]

Werke (Auswahl)

Datei:Mathematik Physik Universitätsgelaende innsbruck.png
Mathematik/Physik (Campus Technik UIBK)
  • Eisenbetonplastik des Riesen Haymon im Kampf mit dem Sillschluchtdrachen, um 1960, Schulanlage Siegmairstraße-Lönsstraße (Vorhof Westseite), Innsbruck-Amras[2]
  • Bronze-Büste Oswald von Wolkenstein, 1960 (enthüllt 1966), 100 × 70 × 50 cm, auf Sockel im Eingangsbereich der Innsbrucker Liedertafel, Innsbruck Bürgerstr. 14[3]
  • Installation aus gegossenen Aluminiumbahnen, 1974, Institutsgebäude der Medizinischen Universität Innsbruck[4]
  • Altstadtkrippe (Geburt Christi in der Innsbrucker Altstadt), 1985, Tiroler Volkskunstmuseum[5]
  • Skulptur (Darstellung der Mathematik und Physik) aus Chrom-Nickel-Stahl auf Granit Sockel, 1988, Höhe 10 m, errichtet im Zuge eines Wettbewerbs zum Bau des Viktor-Franz-Hess-Haus (Haus der Physik) an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck am Campus Technik

Literatur

  • J. R.: Molling, Klaudius. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 411.
  • Die Plastik des 20. Jahrhunderts in Tirol: Beispiele aus den Beständen des Landes Tirol und des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Ausstellung in der Modernen Galerie, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck, 5. Juli bis 15. August 1978. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck 1978.
  • Molling, Claudius. In: Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 20. Jahrhunderts. Band 3. Wien 1986, S. 93.
  • Claudius Molling: Ausstellung, Innsbruck, Kunstpavillon, 19. September bis 12. Oktober 1991. Kunstpavillon, Innsbruck 1991.
  • Kunst am öffentlich geförderten Wohnbau in Tirol: 40 Beispiele. Tiroler Kunstpavillon, Innsbruck, 24. August bis 17. September 1995. Tiroler Künstlerschaft, Innsbruck 1995.

Einzelnachweise

  1. Magdalena Hörmann, Reiner Schiestl: Claudius Molling, Ausstellung Innsbruck Kunstpavillon. Katalog. 1. Auflage. Innsbruck September 1991.
  2. Amt der Tiroler Landesregierung, Kulturabteilung (Hrsg.): Kulturberichte aus Tirol 2007. 60. Denkmalbericht. Innsbruck 2007, S. 49 (PDF; 10,7 MB)
  3. Ulrich Müller, Margarete Springeth: Oswald von Wolkenstein: Leben, Werk, Rezeption. De Gruyter, Berlin 2011, S. 285 (online).
  4. Wandarbeiten – Medizinische Universität Innsbruck. Claudius Molling, August Stimpfl. In: big-art.at. Abgerufen am 22. Juli 2022.
  5. Ausstellung in Tirol: Krippenkunst von damals bis heute. In: Merkur. 1. Dezember 2014. Abgerufen am 22. Juli 2022.