Clivia (Fernsehgerät)
Clivia war ein Fernseh-Radio-Kombinationsgerät, das von 1955/56 bis 1958 im VEB Sachsenwerk/Rafena im sächsischen Radeberg gebaut wurde.[1] Zusammen mit dem Modell Claudia war Clivia die erste Fernsehtruhe der DDR.[2]
Technik
Es wurden zwei verschiedene Versionen der Clivia angefertigt. In beiden Varianten war eine 43 cm / 70° Schwarz-Weiß-Bildröhre verbaut. Im Modell Clivia I war das Fernsehchassis „Rubens“ und der Rundfunkempfänger „Stradivari“ verbaut, im Modell Clivia II kamen das Fernsehchassis „Dürer“ und der Rundfunkempfänger „Beethoven“ zum Einsatz. Die Rundfunkempfänger stammten aus dem VEB Stern Radio in Rochlitz. Zudem besaß Clivia einen Anschluss für eine kabelgebundene Fernregelung, mit der Helligkeit, Kontrast und Lautstärke reguliert werden konnten. Insgesamt wurden 19.188 Geräte gefertigt.[3]
Rezeption
Die Fernsehtruhe Clivia wurde ab Mitte der 1950er Jahre mit anderen Modellen des Radeberger Unternehmens auf zahlreichen internationalen Rundfunk- und Technikmessen präsentiert. Die Radeberger Geräte konnten sich qualitativ am Markt behaupten, so dass viele Geräte in den Export gingen und somit der Devisenbeschaffung dienten.
Auch in Westdeutschland nahm man die technischen Entwicklungen in der DDR wahr, so bezeichnete beispielsweise der Spiegel 1956 die Fernsehtruhe Clivia als eines der den Markt dominierenden Geräte.[4]
Literatur
- Wolfgang Traste: Fernsehgeräteproduktion in Radeberg. Teil 1: 1950 bis 1968. Radeberg 2007, S. 11 ff. und Anhänge (Broschüre [PDF; 10,0 MB]). (Anhänge (PDF; 7,9 MB)).
Weblinks
- Fernsehtruhe „Clivia“ mit Bedienungsanleitung im Deutschen Historischen Museum
- Clivia FER858A auf radiomuseum.org
Einzelnachweise
- ↑ Fernseher, die in Radeberg hergestellt wurden. Old Time Radio, abgerufen am 10. März 2016.
- ↑ Esteban Engel, Dorit Koch: Wir sehen uns morgen wieder. In: Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 19. Dezember 2012 (Online).
- ↑ Fernsehempfänger aus Radeberg 1950 bis 1968. (PDF) Arbeitsgruppe Betriebsgeschichte ROBOTRON Radeberg, 17. August 2015, abgerufen am 10. März 2016.
- ↑ Kanal zum Westen. Der Spiegel, 1. Februar 1956, abgerufen am 10. März 2016.