Cochlostoma gracile
Cochlostoma gracile | ||||||||||||
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Cochlostoma gracile | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cochlostoma gracile | ||||||||||||
(L. Pfeiffer, 1849) |
Cochlostoma gracile, im Deutschen ungebräuchlich auch Zierliche Turmdeckelschnecke[1], ist eine auf dem Land lebende Schneckenart aus der Familie der Walddeckelschnecken (Cochlostomatidae) in der Ordnung Architaenioglossa ("Alt-Bandzüngler").
Merkmale
Das rechtsgewundene, relativ kleine Gehäuse ist 5,0 bis 7,5 mm hoch und 2,8 bis 3,2 mm breit. Es ist länglich-kegelförmig mit einem spitzen oberen Ende und einer verhältnismäßig schmalen Basis. Es hat 8 bis 9 gut gewölbte, langsam und regelmäßig anwachsende Windungen, die durch eine tiefe Naht voneinander abgesetzt werden. Die letzte Windung ist unten gerundet und steigt nur wenig an. Das Gehäuse ist berippt. Die schmalen, aber scharfen und leicht gebogenen Rippen stehen etwas schief zur Spiralachse. Sie schwächen sich auf der letzten Windung ab, stehen dann aber dichter. Die Mündung ist in der Frontalansicht rundlich bis eiförmig, steht etwas schief zur Spiralachse und weicht unten zurück. Der einfache Mündungsrand ist dünn und läuft scharf aus. Er ist breit umgeschlagen und parietal leicht und columellar deutlich ohrförmig ausgezogen. Der Deckel ist vergleichsweise dünn und fast durchsichtig. Das Gehäuse ist grau bis hornfarben und durchscheinend.
Geographische Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet der Art reicht von Südostösterreich bis Nordwestgriechenland.
Taxonomie
Das Taxon wurde 1849 von Ludwig Georg Karl Pfeiffer als Cyclostoma gracile erstmals beschrieben[2]. Er schrieb das Taxon Heinrich Carl Küster zu, der das Material bei "Almissa" (heute Omiš) in "Dalmatien" (heute Kroatien) gesammelt hatte und diesem Material anscheinend einen Manuskriptnamen beigefügt hatte. Wilhelm Kobelt wies das Taxon 1902 erstmals der Gattung Cochlostoma zu[3]. Die Fauna Europaea führt das Taxon nun unter Cochlostoma (Turritus) gracile (Pfeiffer, 1849)[4].
Die Art wird von manchen Autoren in folgende Unterarten unterteilt[4]:
- Cochlostoma (Turritus) gracile gracile (Pfeiffer, 1849)
- Cochlostoma (Turritus) gracile croatica (Pfeiffer, 1870)
- Cochlostoma (Turritus) gracile gracillima (A. J. Wagner, 1901)
- Cochlostoma (Turritus) gracile martensianum (Möllendorff, 1873)
- Cochlostoma (Turritus) gracile reitteri (O. Boettger, 1880)
- Cochlostoma (Turritus) gracile stussineri (A. J. Wagner, 1897)
- Cochlostoma (Turritus) gracile subaiorum (Schütt, 1977)
Belege
Literatur
- Rosina Fechter und Gerhard Falkner: Weichtiere. 287 S., Mosaik-Verlag, München 1990 (Steinbachs Naturführer 10) ISBN 3-570-03414-3 (S. 116)
- Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983 ISBN 3-490-17918-8 (S. 67)
- Francisco W. Welter-Schultes: European non-marine molluscs, a guide for species identification = Bestimmungsbuch für europäische Land- und Süsswassermollusken. A1-A3 S., 679 S., Q1-Q78 S., Göttingen, Planet Poster Ed., 2012 ISBN 3-933922-75-5, ISBN 978-3-933922-75-5
Einzelnachweise
- ↑ Paul Mildner, Ursula Rathmayr: Rote Liste der Weichtiere Kärntens (Mollusca). In: Werner E. Holzinger, Paul Mildner, Thusnelda Rottenburg, Christian Wieser (Hrsg.): Rote Listen gefährdeter Tiere Kärntens (= Naturschutz in Kärnten. Band 15). Klagenfurt 1999, S. 643–662 (zobodat.at [PDF]).
- ↑ Ludwig Pfeiffer: Die gedeckelten Lungenschnecken. (Helicinacea et Cyclostomacea.). In Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen. Systematisches Conchylien-Cabinet von Martini und Chemnitz 1 (19 (1)): S. I-IV, S. 1–228, Taf. A, 1–30, Nürnberg 1847 Online bei www.biodiversitylibrary.org: S.191 + Taf. 26, Fig. 28-30.
- ↑ Wilhelm Kobelt: Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen. 16. Lieferung. Mollusca. Cyclophoridae. S.I-XXXIX, S. 1–662, Berlin, Friedländer 1902 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 520)
- ↑ a b Fauna Europaea - Cochlostoma (Turritus) gracile (L. Pfeiffer 1849)
Online
Weblinks
- Molluscs of Central Europe
- Cochlostoma gracile in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Feher, Z., 2011. Abgerufen am 13. Februar 2014.