Codex Palatinus Latinus 577

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Der Codex Palatinus Latinus 577, abgekürzt Pal. lat. 577, ist eine kirchenrechtliche Sammelhandschrift, die vermutlich gegen Ende des achten Jahrhunderts im Kloster Fulda geschrieben wurde.

Sie besteht aus 75 Pergamentblättern im Format 30 × 23,5 cm. Schon im 13. Jahrhundert befand sich der Codex sicher in der Mainzer Dombibliothek. Er befand sich im Jahre 1479 in Mainz, dann später in der Bibliotheca Palatina in Heidelberg und kam zuletzt 1623 mit dieser nach Rom in die Biblioteca Apostolica Vaticana.

Neben der ersten Fassung der Kanonessammlung des Dionysius Exiguus, zu der es nur eine weitere Überlieferung gibt, enthält der Codex fränkische Gesetzestexte und Konzilsbeschlüsse. Enthalten sind u. a. Nomina Episcoporum et Abbatum Attiniaci Congregatorum (entstanden ca. 760–762) und Karlomanni Principis Capitulare von 742 und Concilium Vernense von 755. Nur in dieser Handschrift überliefert sind der Indiculus superstitionum et paganiarum und unter dem lateinischen Titel Interrogationes et Responsiones Baptismales das Sächsische Taufgelöbnis. Wegen dieser Nachträge vermutet man, dass der Codex in der Sachsenmission Verwendung fand.

Lateinische Texte

  • Nomina Episcoporum et Abbatum Attiniaci Congregatorum digitalisiert [1]
  • Indiculus superstitionum et paganiarum digitalisiert [2]
  • Karlomanni Principis Capitulare digitalisiert [3]
  • Interrogationes et Responsiones Baptismales, das sächsische Taufgelöbnis digitalisiert [4]
  • Concilium Vernense digitalisiert [5]

Literatur

  • Elmar Mittler (Hrsg.): Bibliotheca Palatina. Katalog zur Ausstellung vom 8. Juli bis 2. November 1986 in der Heiliggeistkirche Heidelberg. 2 Bände. Heidelberg 1986 (Heidelberger Bibliotheksschriften. 24) ISBN 3-921524-88-1. Textband S. 126–127. C 6 Mainzer, Lorscher und Heiligenberger Handschriften. C 6.1 Collectio Dioysiana; Tafelband S. 94 Abbildung von fol. 26v.

Weblinks