Coeloscleritophora

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Coeloscleritophora
Zeitliches Auftreten
unteres Kambrium bis oberes Kambrium
542 bis 516 Mio. Jahre
Fundorte

Kanada, Vereinigte Staaten, Grönland, England, Frankreich, Spanien, China, Australien

Systematik
Reich: Animalia
Stamm: incertae sedis
Klasse: Coeloscleritophora
Wissenschaftlicher Name
Coeloscleritophora
Bengtson & Missarzhevsky, 1981

Die Coeloscleritophora sind eine ausgestorbene möglicherweise polyphyletische Klasse des Tierreichs, die während des Kambriums lebte. Ihre taxonomische Stellung ist umstritten.

Beschreibung und Etymologie

Das Wesensmerkmal der Tierklasse sind die Coeloskleriten, die innen hohl waren, aus Aragonit bestanden und eine charakteristische Mikrostruktur besaßen.[1] Daher auch ihre wissenschaftliche Bezeichnung, die als Coeloskleriten-Träger wiedergegeben werden kann (von Altgriechisch φóρος (phóros) tragend, bringend. Coelosklerit ist seinerseits vom Altgriechischen κοῖλος (koilos) hohl und σκληρός (sklēros) hart abgeleitet.

Das Skelett der Coeloscleritophora weist Übereinstimmungen mit dem der Mollusken auf[2] und auch das zur Klasse gehörende Taxon Halkieria zeigt große Ähnlichkeiten mit den Käferschnecken (Polyplacophora). Die Schalen von Mollusken und Coeloscleritophora haben sich womöglich auf ähnliche Weise gebildet. Dennoch bestehen mehrere Gründe, diese rein äußerliche Übereinstimmung anzuzweifeln.[3]

Vorkommen

Coeloscleritophora sind ein gängiger Bestandteil innerhalb der SSF-Faunengemeinschaft des Unterkambriums.

Taxonomie

Die Coeloscleritophora werden ihrerseits von zwei Familien aufgebaut – den Chancelloriidae und den Halkieriidae. Auch die Familien der Sachitidae und der Siphogonuchitidae werden mit der polyphyletischen Klasse in Verbindung gebracht. Zu den Halkieriiden zählen die Taxa Halkieria und Wiwaxia. Angeblich soll das Fossil Ausia aus dem Ediacarium eine Mittlerstellung zwischen den beiden Familien der Chancelloriidae und der Halkieriidae einnehmen.[4]

Literatur

  • Bengtson, S. und Missarzhevsky, V. V.: Coeloscleritophora – a major group of enigmatic Cambrian metazoans. In: USGS Open-File Report. Vol. 81-743, 1981, S. 19–21. (Digitalisat)
  • Conway Morris, S. und Chapman, A.: Lower Cambrian halkieriids and other coeloscleritophorans from Aksu-Wushi, Xinjiang, China. In: Journal of Paleontology. Band 71, 1997, S. 6–22.

Einzelnachweise

  1. Porter, S. M.: Skeletal Microstructure Indicates Chancelloriids and Halkieriids Are Closely Related. In: Palaeontology. Band 51 (4), 2008, S. 865, doi:10.1111/j.1475-4983.2008.00792.x.
  2. Bengtson, S.: The cap-shaped Cambrian fossil Maikhanella and the relationship between coeloscleritophorans and molluscs. In: Lethaia. 25 (4). 1992, S. 401–420, doi:10.1111/j.1502-3931.1992.tb01644.x.
  3. Yochelson, E. L.: Molluscan affinity of coeloscleritophorans. In: Lethaia. Band 26 (1), 1993, S. 47–48, doi:10.1111/j.1502-3931.1993.tb01509.x.
  4. Dzik, Jerzy: Possible Ediacaran Ancestry of the Halkieriids. In: Smith, Martin R., O'Brien, Lorna J.und Caron, Jean-Bernard (Hrsg.): Abstract Volume. International Conference on the Cambrian Explosion (Walcott 2009). Toronto, Ontario, Canada: The Burgess Shale Consortium 2009, ISBN 978-0-9812885-1-2.