Cohors IV Sugambrorum
Die Cohors IV (oder IIII) Sugambrorum (deutsch 4. Kohorte der Sugambrer) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome und Inschriften belegt.
Namensbestandteile
- Sugambrorum: der Sugambrer. Die Soldaten der Kohorte wurden bei Aufstellung der Einheit aus dem germanischen Stamm der Sugambrer auf dem Gebiet der römischen Provinz Germania rekrutiert.
Da es keine Hinweise auf die Namenszusätze milliaria (1000 Mann) und equitata (teilberitten) gibt, ist davon auszugehen, dass es sich um eine reine Infanterie-Kohorte, eine Cohors (quingenaria) peditata, handelt. Die Sollstärke der Einheit lag bei 480 Mann, bestehend aus 6 Centurien mit jeweils 80 Mann.
Geschichte
Die Kohorte war in der Provinz Mauretania Caesariensis stationiert. Sie ist auf Militärdiplomen für die Jahre 107 bis 128/131 n. Chr. aufgeführt.[1][2][3]
Der erste Nachweis in Mauretania Caesariensis beruht auf einem Militärdiplom, das auf 107 n. Chr. datiert ist. In dem Diplom wird die Kohorte als Teil der Truppen (siehe Römische Streitkräfte in Mauretania) aufgeführt, die in der Provinz stationiert waren. Ein weiteres Diplom, das auf 128/131 datiert ist, belegt die Einheit in derselben Provinz.
Der letzte Nachweis der Kohorte beruht auf der Inschrift (CIL 8, 9045), die auf 255 datiert ist.
Standorte
Standorte der Kohorte in Mauretania Caesariensis waren möglicherweise:[1]
- Caesarea (Cherchell): Die Inschriften (CIL 8, 9363, CIL 8, 9393, CIL 8, 20999) wurden hier gefunden.
- Tatilti (Taraess): Die Inschrift (AE 1995, 1790) wurde hier gefunden.
Angehörige der Kohorte
Folgende Angehörige der Kohorte sind bekannt:[1]
Kommandeure
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Sonstige
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c John Spaul: Cohors² The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army, British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1841710464, S. 234, 247
- ↑ Jörg Scheuerbrandt: Exercitus. Aufgaben, Organisation und Befehlsstruktur römischer Armeen während der Kaiserzeit. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 2003/2004, S. 175 Tabelle 17 (PDF S. 177).
- ↑ Militärdiplome der Jahre 107 (CIL 16, 56) und 128/131 (ZPE-153-196).