Cohortes urbanae

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Die Cohortes urbanae (lateinisch: „städtische Kohorten“) waren eine Einheit der römischen Armee, die während der Kaiserzeit in Rom und einigen weiteren Städten stationiert war und dort polizeiliche Aufgaben erfüllte.

Unter Augustus wurden zunächst drei Kohorten aufgestellt, deren Nummerierung (X–XII) an die der Prätorianer anschloss. Im Gegensatz zu dieser Gardeeinheit unterstanden die Cohortes urbanae nicht dem Prätorianerpräfekten, sondern dem Praefectus urbi, dem Stadtpräfekten. Sie waren allerdings seit Tiberius bis zur Zeit Aurelians gemeinsam mit den Prätorianern in deren Lager (Castra praetoria) am Rande der Stadt untergebracht. Die Cohortes urbanae standen vom Ansehen her zwischen den Prätorianern und der dritten in Rom stationierten Truppe, den Vigiles.

Die Zahl der Kohorten wurde bis zum Ende der julisch-claudischen Dynastie auf neun erhöht, von denen im Jahr 68 drei nicht in Rom, sondern in anderen Städten (Ostia, Puteoli, Lugdunum) stationiert waren. Die Kohorte von Lugdunum war in erster Linie für die Bewachung einer kaiserlichen Münzstätte verantwortlich, die Augustus dort gegründet hatte. Ab der flavischen Zeit gab es vier Kohorten in Rom sowie je eine in Lugdunum und Karthago. Unter Septimius Severus wurde die Mannschaftsstärke der Cohortes urbanae von ursprünglich wohl je 500 auf 1500 Mann erhöht.

Literatur

  • Werner Eck: Urbanae cohortes. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 12/1, Metzler, Stuttgart 2002, ISBN 3-476-01482-7, Sp. 1030.
  • Helmut Freis: Die cohortes urbanae (= Epigraphische Studien 2, ISSN 0071-0989 = Bonner Jahrbücher. Beihefte 21). Böhlau, Köln u. a. 1967.
  • Fred Charles Mench: The cohortes urbanae of imperial Rome. An epigraphic study. Diss. Yale Univ. 1968.