Col d’Aspin

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Col d’Aspin
Blick vom Pass Richtung Osten (Arreau)

Blick vom Pass Richtung Osten (Arreau)

Himmelsrichtung West Ost
Passhöhe 1489 m
Département Hautes-Pyrénées
Talorte Sainte-Marie-de-Campan Arreau
Ausbau D 918
Wintersperre ganzjährig geöffnet
Gebirge Pyrenäen
Profil
Bergwertung 1 1
Ø-Steigung 5,2 % (649 m / 12,5 km) 6,3 % (785 m / 12,3 km)
Max. Steigung 8,5 % 8,7 %
Karte (Hautes-Pyrénées)
Col d’Aspin (Okzitanien)
Koordinaten 42° 56′ 32″ N, 0° 19′ 38″ OKoordinaten: 42° 56′ 32″ N, 0° 19′ 38″ O

Der Col d’Aspin ist ein französischer Straßenpass in den Pyrenäen. Der 1489 m hohe Übergang befindet sich in der Region Okzitanien (Département Hautes-Pyrénées) und verbindet Bagnères-de-Bigorre bzw. Sainte-Marie-de-Campan im Campan-Tal mit Arreau im Aure-Tal.

Streckenführung

Die nordwestliche Anfahrt auf den Col d’Aspin beginnt in Bagnères-de-Bigorre auf 555 Metern Höhe. Die D 935 folgt zwölf Kilometer lang dem Lauf des Adour bis Sainte-Marie-de-Campan auf 840 Metern Höhe. Dort trifft die Straße auf die D 918, die Route des Cols vom Col du Tourmalet und La Mongie kommend. Nach sieben Kilometern mit mäßiger Steigung wird die 1100 Meter hoch gelegene Lift-Station Payolle erreicht, die zur Gemeinde Campan gehört. Nach Süden zweigt dort eine asphaltierte Straße zum Pass Hourquette d’Ancizan (1564 Meter) ab. Die Auffahrt auf den Aspin wird nun steiler (bis zu 9 %) und enthält einige Kehren. Sie führt nahezu vollständig durch Wald. Von der Passhöhe aus bietet sich ein schöner Blick auf die steile Ostrampe des Aspin und über das Tal der Neste d’Aure.

Die Ostrampe von Arreau aus ist deutlich anspruchsvoller. Die ersten zwei Kilometer folgt sie einem kleinen Bach, wo eine kleine Alternativroute über das Dorf Aspin-Aure abzweigt. Die Hauptstrecke erklimmt nun eine steile Gebirgswand. Dabei wechselt sie mehrmals die Richtung. Der achte Kilometer ist mit 9,5 % der steilste. Die Straße ist recht schmal, zwei Wohnmobile können einander nur mit Mühe passieren.

Beide Aufstiege sind in Abständen von einem Kilometer mit speziellen Schildern für Radfahrer ausgestattet.

Tour de France

Mit 74 Überquerungen (Stand 2022) ist der Col d’Aspin der dritthäufigste befahrene Pass der Tour de France. Als die Frankreich-Rundfahrt im Jahr 1910 bei ihrer 8. Austragung erstmals über die Pyrenäen führte, war der Col d'Aspin neben dem Col de Peyresourde, Col du Tourmalet und Col d’Aubisque Teil der ersten Hochgebirgsetappe der Rundfahrt. Diese führte auf der 10. Etappe von Luchon über 326 Kilometer nach Bayonne und überquerte den Col d'Aspin als zweiten Anstieg des Tages. Als erster Fahrer erreichte damals der Franzose Octave Lapize die Passhöhe, ehe er sich die Etappe und den Gesamtsieg der Rundfahrt sicherte.

In den Folgejahren blieb der Col d'Aspin ein Teil des "Berg-Quartetts", das bis 1914 als Pyrenäen-Etappe diente und ab dem Jahr 1913 in umgekehrter Richtung befahren wurde. Als die Tour de France nach dem Ersten Weltkrieg (keine Austragungen 1915–1918) im Jahr 1919 erneut durchgeführt wurde, blieb der Pass ein Fixpunkt der Pass-Kombination, ehe er im Jahr 1928 erstmals gemeinsam mit dem Col de Peyresourde aus dem Programm gestrichen wurde. Es sollte sechs Jahre dauern, ehe der Col d'Aspin wieder bei der Tour de France befahren wurde, wobei er bis ins Jahr 1939 Teil unterschiedlicher Streckenführungen war. Nachdem Zweiten Weltkrieg, der eine Austragung der Tour de France in den Jahren 1940 bis 1946 unmöglich machte, folgten 53 weitere Überquerungen, wobei die letzte im Jahr 2018 auf der 19. Etappe stattfand. Über die Jahre wurde der Col d’Aspin mit den unterschiedlichsten Bewertungen klassifiziert. Bis ins Jahr 1978 wurde der Pass meist als Bergwertung der 2. Kategorie eingestuft und im Jahr 1962 wurde nur eine Bergwertung der 3. Kategorie auf der Passhöhe abgenommen. Heute gilt der Col d’Aspin von beiden Seiten als Anstieg der 1. Kategorie.[1][2]

Im Jahr 2022 kehrte der Col d’Aspin auf der 17. Etappe ins Programm der Tour de France zurück. Befahren wurde die Ostseite, die erneut als Bergwertung der 1. Kategorie klassifiziert war.[3] Neben dem Col d’Aspin gibt es mit dem Hourquette d’Ancizan (1564 m) eine weitere Verbing zwischen dem Campan-Tal und dem Aure-Tal. In den Jahren 2011, 2013, 2016 und 2019 zog die Organisation der Tour de France den schmaleren Pass vor führte somit am Col d’Aspin vorbei. 2022 standen erstmals beide Pässe innerhalb von einer Etappe auf dem Programm. Zudem wird der Col d’Aspin in der Regel in Kombination mit dem Col du Tourmalet oder dem Col de Peyresourde befahren. 2016 fand die Zielankunft am Lac de Payolle und somit im Schatten des Col d’Aspin statt. Bergankunft gab es auf der Passhöhe jedoch noch keine. Weiters kam es bei der Tour 1950 auf der Passhöhe zu Handgreiflichkeiten, als deren Folge die italienische Mannschaft mit Gino Bartali und Fiorenzo Magni, dem zu diesem Zeitpunkt Führenden im Gesamtklassement, zurücktrat.

Neben der Tour de France wurde der Col d’Aspin auch von kleineren Rennen wie der Route d’Occitanie und er dem U23-Rennen der Ronde de l’Isard überquert.[4][5]

Weblinks

Commons: Col d'Aspin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Le col d'Aspin. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  2. Le col d'Aspin dans le Tour de France depuis 1947. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  3. Etappe 17 - Saint-Gaudens > Peyragudes - Tour de France 2022. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  4. Profiles | ProCyclingStats. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  5. Cycling statistics for Col d'Aspin (France). Abgerufen am 28. Juni 2022.