Confédération générale du travail

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Die Confédération générale du travail (CGT; deutsch Allgemeiner Gewerkschaftsbund) ist ein französischer Gewerkschaftsbund, der in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg der Kommunistischen Partei (PCF) nahestand. Nach dem Zerfall der Sowjetunion und dem Fall des eisernen Vorhangs lockerten sich die Beziehungen zwischen CGT und PCF.[1]

Die CGT ist Mitglied des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) und des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB)[2]. In der Mitgliederliste des IGB wird die Mitgliedschaft mit 676.165 angegeben (Stand: November 2017).[3]

CGT-Generalsekretär ist seit Februar 2015 Philippe Martinez.

Die Gründung fand auf einem Kongress vom 23. bis 28. September 1895 in Limoges durch den Zusammenschluss der Fédération des bourses du travail und der Fédération nationale des syndicats statt.

Oktober 1906 wurde auf dem 9. Kongress der CGT die Charta von Amiens verabschiedet.

Spaltung von 1921

Noch zu Beginn des Ersten Weltkriegs war die revolutionär-syndikalistische CGT der einzige französische Gewerkschaftsbund. Der zunehmend tiefe Gegensatz zwischen Reformisten und Revolutionären sowie die Gründung der Roten Gewerkschafts-Internationale führten 1921 zur Spaltung der Organisation. Die moderaten Kräfte verblieben in der CGT; radikale Kräfte gründeten einen neuen Gewerkschaftsbund namens Confédération Générale du Travail Unitaire (CGTU).

Gewalttätige Unruhen am 6. Februar 1934 und damit eingehend Ängste vor einem faschistischen Staatsstreich führten ab Oktober 1934 zu Gesprächen über eine Wiederannäherung zwischen CGT und CGTU und schließlich zur Wiedervereinigung im März 1936. Wenig später, am 3. Mai 1936, gewann die geeinte Linke die Parlamentswahlen, und Léon Blum wurde im Zeichen der Volksfront erster jüdischer und sozialistischer Premierminister Frankreichs.

1939 bis Kriegsende

Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt von 1939 hatte zur Folge, dass kommunistische Gewerkschaftsmitglieder in Frankreich massiv unter Druck gerieten. Am 25. September 1939, drei Wochen nach dem Kriegseintritt Frankreichs, beschloss die CGT den Ausschluss aller Aktivisten, die sich weigerten, den Nichtangriffspakt zu verurteilen.

Auf Anordnung des Vichy-Regimes wurden 1940 alle Gewerkschaftszentralen aufgelöst. 1941 folgten Verbote gegen Streiks und Aussperrungen. Am 17. April 1943 fand im Verborgenen die Neugründung der CGT statt, die fortan die Arbeit des Conseil National de la Résistance unterstützte.

1945 bis Gegenwart

Dem Generalstreik vom Mai 1968, an dem sich zeitweilig bis zu zehn Millionen Arbeiter beteiligten, stand die CGT überwiegend ablehnend gegenüber, da die studentische 68er-Bewegung im kommunistischen Lager als im Kern „bürgerlich“ angesehen wurde.

November/ Dezember 1995 unterstützte die CGT einen mehrwöchigen Streik französischer Eisenbahner gegen Pläne der Regierung Juppé, das Rentensystem der SNCF zu reformieren.

2006 veranlassten Studentenproteste und Arbeitsniederlegungen, die auch von der CGT mitgetragen wurden, die Regierung Dominique de Villepin zur Rücknahme eines Gesetzes, das erleichterte Kündigungen bei Ersteinstellung ermöglicht hätte (Contrat première embauche).

Heute (Anfang 2016) ist die CGT mit etwa 690.000 Mitgliedern[4] der zweitgrößte Gewerkschaftsbund Frankreichs. Geographische Schwerpunkte sind das Département Ariège im Südwesten des Landes und die Region Limousin.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Confédération générale du travail – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dominique Andolfatto: L’évolution des relations CGT-PCF 1996–2003. Institut Supérieur du Travail, 5. Mai 2003, abgerufen am 6. Juli 2018 (französisch).
  2. National Trade Union Confederations (list of member organisations). European Trade Union Confederation (ETUC), abgerufen am 6. Juli 2018 (englisch).
  3. List of Affiliated Organisations. (pdf, 2,2 MB) Internationaler Gewerkschaftsbund, 6. Februar 2018, S. 3, abgerufen am 6. Juli 2018 (englisch, Stand: November 2017).
  4. Stefan Simons: Kampf gegen Arbeitsmarktreform: Frankreich auf den Barrikaden. In: Spiegel Online. 26. Mai 2016, abgerufen am 26. Mai 2016.