Cornberger Fährtenplatte

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Die Cornberger Fährtenplatte ist ein paläontologischer Fund aus der erdgeschichtlichen Zeit Perm in Cornberg im Richelsdorfer Gebirge.

Geologie

Von der westlichen Region Cornbergs zog sich von Nordosten und Südwesten eine urzeitliche Gebirgskette, die ungefähr die Linie vom heutigen Harz bis zum Hunsrück beschrieb. Über dem Verwitterungsschutt dieses Gebirges entwickelte sich der Cornberger Sandstein[1]. Dieser ist ein Sediment der jüngeren Permzeit. Es entstanden innerhalb von einigen tausend bis hunderttausend Jahren Schichten hellen Sandsteins von einer Mächtigkeit von 15 bis 18 Metern. Der Sandstein formierte sich vor etwa 258 Millionen Jahren[2]. Aufgrund des hohen Quarzanteils ist der Sandstein sehr hart und widerstandsfähig und zeichnet sich durch ansprechende Farbstrukturen und Maserungen aus. Seit dem 13. Jahrhundert wurde Sandstein in Cornberger Steinbruch gebrochen. Verwendet wurde der Sandstein als Gehwegplatte, an Fassaden oder für Skulpturen. Verarbeitet wurde der Sandstein u. a. im Kasseler Fridericianum und im Kloster Eberbach.

Cornberger Fährtenplatte

Im Sedimentdes Cornberger Steinbruchs wurde 1997 die Cornberger Fährtenplatte entdeckt. Mit 100 m² ist die Cornberger Fährtenplatte die größte entdeckte Fährtenplatte Europas.[2] Auf der Fährtenplatte sind unterschiedliche Tritt-, Lauf- und Schleifspuren permzeitlicher Pelycosaurier und Therapsiden erkennbar. Die öffentlich zugängliche Fährtenplatte befindet sich am tiefsten Punkt des Cornberger Steinbruchs am Glockenteich.

Vergleichbare paläontologische Funde gibt es in Grand Canyon, in Schottland, Italien, Russland und Südafrika und belegen somit Alfred Wegeners Universallandmasse Pangaea.

2016 wurde der Cornberger Sandsteinbruch zum Hessischen Geotop des Jahres ausgezeichnet.[1]

Museale Rezension

Literatur

  • (K) Kultur Magazin. PRINTEC OFFSET Kassel, 24. Jahrgang Ausgabe 240 Mai 2018
  • Magistrat der Stadt Cornberg (Hrsg.); Sandstein, Spuren und Saurier-Cornberger Steinbruch Ortschronik Cornberg.
  • Cornberg und seine Ortsteile : in alten Bildern Verlag Horb am Neckar 1987 ISBN 978-3-89264-119-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b (K) Kultur Magazin. PRINTEC OFFSET Kassel, 24. Jahrgang Ausgabe 240 Mai 2018 S. 28
  2. a b (K) Kultur Magazin. PRINTEC OFFSET Kassel, 24. Jahrgang Ausgabe 240 Mai 2018 S. 29

Koordinaten: 51° 2′ 31,1″ N, 9° 51′ 53,2″ O