Corpus Signorum Imperii Romani
Das Corpus Signorum Imperii Romani (lateinisch, = Corpus der Skulpturen der römischen Welt, abgekürzt: CSIR) ist ein 1963 begründetes archäologisches Forschungsprojekt zur Erfassung und Veröffentlichungen römischer Skulpturen. Die Schriftenreihe des Corpus erscheint in unregelmäßigen Abständen seit 1964.
Ins Leben gerufen wurde das Corpus Signorum Imperii Romani 1963 von der Association Internationale d’Archéologie Classique als ein Gemeinschaftsprojekt von renommierten archäologischen Institutionen auf europäischer Ebene. Ziel des Projektes ist die wissenschaftliche Erfassung und Veröffentlichung von römischen Statuen und Reliefs aus europäischen Museumsbeständen nach einheitlichen Vorgaben. Vorbild ist das Corpus Inscriptionum Latinarum (CIL).
Diese Corpus-Idee verfolgten deutsche Archäologen (u. a. Adolf Michaelis und Paul Arndt) bereits im 19. Jahrhundert in Nachfolge des ‘Musée de sculpture antique et moderne’ des Comte de Clarac mit dem Plan, in einem allumfassenden Corpus Statuarum alle bekannten römischen statuarischen Denkmäler systematisch nach einheitlichen Richtlinien zu erfassen.
In den beteiligten Ländern sind im Wesentlichen verantwortlich:
- in Deutschland:
- die Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI)
- das Römisch-Germanische Zentralmuseum Mainz (RGZM)
- in Österreich:
- die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW; eine 1966 eigens eingesetzte Kommission der Akademie für den CSIR wurde 1992 aufgelöst, ihre Obmänner waren Fritz Eichler ab 1966, Hedwig Kenner ab 1971 und Hermann Vetters ab 1991)
- in der Schweiz:
- das Römermuseum Augst
- das Amt für Museen und Archäologie des Kantons Basel-Landschaft
- die Kantonsarchäologie Aargau
- in Ungarn:
- in Großbritannien:
- die British Academy
- in Polen:
- die Polska Akademia Nauk (PAN)
Derzeitiger Präsident des Corpus Signorum Imperii Romani ist der französische Archäologe François Braemer.
Literatur
- François Braemer: Le Corpus Signorum Imperii Romani. In: Proceedings of the XVth International Congress of Classical Archaeology Amsterdam 1998. Amsterdam 1999, S. 90ff.