Cranichis

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Cranichis

Cranichis candida
Illustration aus Martius' Flora Brasiliensis

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Cranichideae
Untertribus: Cranichidinae
Gattung: Cranichis
Wissenschaftlicher Name
Cranichis
Sw.

Cranichis ist eine Pflanzengattung in der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Die gut sechzig Arten sind in der Neotropis weitverbreitet.

Beschreibung

Die Cranichis-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Sie gedeihen terrestrisch und in Horsten. Die dicht nebeneinander entspringenden Wurzeln sind fleischig und behaart. Die meist in grundständigen Rosetten, selten am Stängel verteilten Laubblätter sind meist in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die fleischigen, einfachen Blattspreiten sind oval bis lanzettlich, eher aufrecht stehend oder bogig ausgebreitet und zur Blütezeit vorhanden.

Zygomorphe Blüte von Cranichis candida

Der traubige Blütenstand steht endständig und aufrecht. Die Blütenstandsachse ist behaart, sie ist mit wenigen dicht anliegenden Hochblättern besetzt. Die Blüten sind eher klein, sie sind nicht resupiniert. Der Fruchtknoten ist gestielt und behaart. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und dreizählig. Die drei Sepalen sind von dünner Textur, einander etwa gleich geformt, mehr oder weniger ausgebreitet. Die seitlichen Petalen sind viel schmaler, oft am Rand bewimpert. Die Lippe ist ziemlich fleischig, muschelförmig, einfach oder gelappt, oft mit auffällig gefärbter netzförmiger Nervatur. Die Säule ist kurz bis sehr kurz, fleischig. An der Spitze der Säule sitzt die große, leicht dreilappige, von einem erhabenen Rand umgebene Narbe. Das Rostellum zwischen Narbe und Staubblatt ist gerade und spitz. Das Staubblatt sitzt abaxial in einem schüsselförmigen Gewebe (Klinandrium), es ist gerade und länglich-oval geformt. Die vier Pollinien sind keulenförmig, der Pollen haften zu je vier zusammen (Tetraden), die wiederum in größeren, bröseligen Stückchen zusammenkleben. Die Pollinien kleben an einem gemeinsamen rundlichen Viscidium, dieses sitzt am Ende des Rostellums.

Vorkommen

Die Gattung Cranichis ist in der Neotropis von Mexiko im Norden über ganz Zentralamerika und die Karibischen Inseln bis zum gesamten tropischen Südamerika weitverbreitet. Die größte Diversität findet sich in den Anden. Die Arten kommen in Höhenlagen von 300 bis 3000 Meter vor. Sie besiedeln meist Wälder, seltener offene Situationen.

Systematik

Die Gattung Cranichis wurde 1788 durch Swartz aufgestellt.[1] Der Gattungsname Cranichis leitet sich aus dem griechischen Wort κράνος kranos für „Helm“ ab und bezieht sich auf die gewölbte, in der Blüte oben sitzende Lippe. Typusart ist Cranichis muscosa.

Die Gattung Cranichis gehört zur Subtribus Cranichidinae aus der der Tribus Cranichideae in der Unterfamilie Orchidoideae innerhalb der Familie Orchidaceae.

Es gibt etwa 62 Cranichis-Arten:[1]

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j Rafaël Govaerts (Hrsg.): Cranichis. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 24. März 2020.

Literatur

  • James D. Ackerman: Cranichis. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Magnoliophyta: Liliidae: Liliales and Orchidales. Volume 26. Oxford University Press, New York/Oxford 2002, ISBN 0-19-515208-5, S. 546 (efloras.org – textgleich online wie gedrucktes Werk).
  • Leslie A. Garay: 225 (1). Orchidaceae (Cypripedioideae, Orchidoideae and Neottioideae). In: Gunnar Harling, Benkt Sparre (Hrsg.): Flora of Ecuador. Band 9, 1978, ISSN 0347-8742, S. 188.
  • Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part 2). Vanilloideae. Band 3/2. Oxford University Press, New York/Oxford 2003, ISBN 0-19-850711-9, S. 29–33.

Weblinks

Commons: Cranichis – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikispecies: Cranichis – Artenverzeichnis

Siehe auch