Crisis Hotline: Veterans Press 1

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Film
Originaltitel Crisis Hotline: Veterans Press 1
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2013
Länge 40 Minuten
Stab
Regie Ellen Goosenberg Kent
Produktion Dana Perry
Musik Wendy Blackstone
Kamera Tony Hardmon
Schnitt Geof Bartz
Besetzung
Mitarbeiter des Canandaigua VA Medical Center

Crisis Hotline: Veterans Press 1 ist ein US-amerikanischer Dokumentar-Kurzfilm von Ellen Goosenberg Kent aus dem Jahr 2013. Der Film zeigt Mitarbeiter der staatlichen Krisenhotline für US-amerikanische Kriegsteilnehmer bei ihrer täglichen Arbeit. Der Filmtitel ist an den Namen und einen Teil der Notfallnummer der 24-Stunden-Hotline angelehnt.[1]

Der Dokumentarfilm wurde erstmals am 11. November 2013 vom US-amerikanischen Fernsehsender Home Box Office ausgestrahlt.[2] Crisis Hotline: Veterans Press 1 erhielt 2015 in der Kategorie Bester Dokumentar-Kurzfilm einen Oscar.

Inhalt

Der Film zeigt die Mitarbeiter der staatlichen Krisenhotline bei ihrer Tätigkeit. Kontaktiert von Veteranen oder deren Familienangehörige, versuchen sie die Ursachen der emotionalen Not zu ergründen und zu lindern. Der Zuschauer hört dabei nie die Stimme der Hilfesuchenden; die Dokumentation beschränkt sich auf die Darstellung der Mitarbeiter der Krisenhotline.

Regelmäßig werden Interventionen notwendig, um die Pläne für suizidales Handeln oder Gewalttaten zu vereiteln. Die Anrufer wenden sich oftmals erst in emotionalen Ausnahmezuständen, tiefer Verzweiflung oder fehlgeleiteter Aggression an die Einrichtung. Soweit erforderlich, werden Rettungskräfte, Sanitäter oder die Polizei zum Schutz der Hilfesuchenden oder ihres Umfeldes hinzugezogen.

Die besondere Herausforderungen und Belastungen der Arbeit für das Krisentelefon werden durch Gespräche der Kollegen untereinander deutlich.

Hintergrund

Das staatliche Notfall-Telefon für Kriegsveteranen wurde vom Kriegsveteranenministerium der Vereinigten Staaten initiiert[3] und durch die Veterans Health Administration finanziert.[4] Die Einrichtung wurde geschaffen, da seit dem Jahr 2001 mehr US-amerikanische Kriegsteilnehmer Suizid begangen haben, als in den Kämpfen im Irak und in Afghanistan getötet worden sind.[5] Eine zweijährige Studie der Veterans Health Administration aus dem Jahr 2010 zeigt, dass die Selbstmordrate ehemaliger Kriegsteilnehmer inzwischen auf 20 % angestiegen ist.[6]

Seit dem Start der Einrichtung im Jahr 2007 wurden über 1,35 Millionen Anrufe durch Mitarbeiter der Hotline beantwortet. Das Angebot wurde im Jahr 2009 um einen Online-Chat-Service, der bisher ca. 192.000 Mal genutzt wurde, und einen SMS-Dienst ergänzt. Die Mitarbeiter der Krisenhotline sind speziell für ihre Aufgabe geschult und rekrutieren sich zum Teil aus ehemaligen Kriegsteilnehmern.[7]

Die 9-monatigen Dreharbeiten[8] fanden am Standort der Einrichtung, dem Canandaigua VA Medical Center in der Stadt Canandaigua, Ontario County im Bundesstaat New York in den Jahren 2012 und 2013 statt.[9]

Crisis Hotline: Veterans Press 1 wurde von Home Box Office in Zusammenarbeit mit der Organisation Iraq and Afghanistan Veterans of America produziert[5] und ist bisher ausschließlich über Angebote des US-amerikanischen Senders HBO zugänglich.[10]

Kritik

The Hollywood Reporter schrieb, Ellen Goosenberg Kent und Dana Perry sei es gelungen, einen „tiefen Einblick in das vieldiskutierte Thema der psychischen Gesundheit der Kriegsveteranen“ zu geben. Die „intelligente Aufbereitung einiger Telefonanrufe und eine handvoll Statistiken“ lasse „die Hintergründe der seelichen Narben“ deutlich werden.[11]

A. O. Scott von der New York Times lobte Crisis Hotline: Veterans Press 1 als „ausgefeilt, entschlossen und aktuell“, es vermittle „ohne zu manipulieren starke, klare Gefühle“. Der Dokumentarfilm sei einer „der wenigen seiner Art, die die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Problem lenken“ würde.[12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Veterans Crisis Hotline. Dial 1-800-273-8255. PRESS 1. Veterans Crisis Hotline, abgerufen am 22. Februar 2015.
  2. Crisis Hotline: Veterans Press 1 (2013). Release Info. Internet Movie Database, abgerufen am 22. Februar 2015.
  3. Inquiry Routing & Information System (IRIS). Crisis Hotline. U.S. Department of Veterans Affairs, abgerufen am 22. Februar 2015.
  4. Veterans Health Administration. Crisis Line Counselor Understands. (Nicht mehr online verfügbar.) U.S. Department of Veterans Affairs, archiviert vom Original am 15. September 2014; abgerufen am 22. Februar 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.va.gov
  5. a b HBO Documentaries. Crisis Hotline: Veterans Press 1. Synopsis. Home Box Office, abgerufen am 22. Februar 2015.
  6. Josh Hicks: This documentary about the VA’s crisis hotline is among Sunday’s Oscar nominees. The Washington Post, 20. Februar 2015, abgerufen am 22. Februar 2015.
  7. Mental Health. Suicide Prevention. Veterans Crisis Line. U.S. Department of Veterans Affairs, abgerufen am 22. Februar 2015.
  8. Crisis Hotline: Veterans Press 1. Interview with Ellen Goosenberg Kent. Home Box Office, abgerufen am 22. Februar 2015.
  9. Melody Burri: Crisis Hotline: HBO documentary filmed at Canandaigua VA up for an Academy Award. In: GateHouse Media Inc. MPNnow, 25. Januar 2015, abgerufen am 22. Februar 2015.
  10. Josh Hicks: This documentary about the VA’s crisis hotline is among Sunday’s Oscar nominees. The Washington Post, 20. Februar 2015, abgerufen am 22. Februar 2015.
  11. John DeFore: 'The Oscar Nominated Short Films 2015: Documentary, Program A': Film Review. The Hollywood Reporter, 15. Februar 2015, abgerufen am 22. Februar 2015 (englisch): „Ellen Goosenberg Kent and Dana Perry find a strong perspective from which to view much-discussed issues of veterans' mental health. […] smartly edit just a couple of interactions and a handful of statistics into something conveying a broader history of psychic scars.“
  12. A. O. Scott: And to the Point. ‘Crisis Hotline,’ ‘La Parka,’ ‘Joanna’ and Other Short Oscar Nominees. The New York Times, 29. Januar 2015, abgerufen am 22. Februar 2015 (englisch): „It’s polished, tough-minded and topical, delivering a strong, clean emotional punch without feeling manipulative. […]. This is the kind of movie that exists partly to bring attention to a problem, […].“