Crush fetish

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Als crush fetish („Zerdrück-Fetisch“) wird eine Paraphilie bezeichnet, bei der eine Person, oft eine Frau mit auffälligen Schuhen, entweder Objekte, Lebensmittel und manchmal auch kleine Tiere unter ihrem Fuß zertritt und damit auf den Rezipienten sexuell erregend wirkt. Diese seltene Vorliebe tritt häufig im Zusammenhang mit Fußfetischismus auf.[1][2]

Als sogenanntes „Animal Crushing“ wird in Medien eine Form der sexuell motivierten Tierquälerei („Zoosadismus“) bezeichnet, bei der Kleintiere durch Zerquetschen mit dem Fuß, getötet werden. Filmaufnahmen solcher Misshandlungen werden gegen Bezahlung verbreitet.[3][4][5]

Möglicher Ursprung und Unterteilung

Bisher konnte ausschließlich bei Männern ein Crush Fetish nachgewiesen werden. Psychologen gehen davon aus, dass Personen, die Interesse daran haben zuzusehen, wie Tiere, Gegenstände oder Früchte zerquetscht werden, selbst gern von einer übermächtigen Sexualpartnerin zerdrückt werden würden, so dass eine, als lustvoll empfundene, Identifikation mit dem zerdrückten Objekt erfolgt. Die Paraphilie wurde in den frühen 1990er Jahren erstmals bekannt, nachdem Jeff Vilencia die ersten Videos von seiner Vorliebe angefertigt und verbreitet hatte.[6]

Soft Crushing

Die häufiger auftretende Form von Crush Videos fällt unter Soft Crushing. Hier werden Gegenstände oder Früchte zerquetscht – aber auch Wirbellose wie Insekten, Schnecken oder Würmer.[6]

Hard Crushing

Beim selteneren Hard Crushing sind Wirbeltiere die unfreiwilligen Protagonisten, die vor der Kamera zerdrückt werden.[6]

Verbreitung

Über die Verbreitung des Phänomens gibt es keine belastbaren Zahlen, da die Anfertigung und Verbreitung von Animal Snuff in zahlreichen Ländern verboten ist.

Im Vereinigten Königreich ging man bereits 2002 von mindestens 2.000 erhältlichen Filmaufnahmen aus, in denen Tiere durch eine weibliche Protagonistin getötet wurden. Dabei gab es Aufnahmen mit Affen, Hunden, Katzen, Mäusen, Meerschweinchen und weiteren Tierarten, bis hin zu Fröschen und Insekten, wobei Kunden schon damals bereit waren rund 200 Euro pro Video zu zahlen. Ursprünglich entstanden die meisten dieser Videos in den Vereinigten Staaten[7], mittlerweile konzentriert sich die Produktion auf asiatische Länder (wie China), wo es kaum Tierschutzvorschriften gibt.[8]

Rechtliches

Deutschland

Nach § 17 Nummer 1 des Tierschutzgesetzes (TierSchG) wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet. Das Zufügen von Schmerz, Leid oder Schaden ist ordnungswidrig nach § 18 Absatz 1 TierSchG und kann nach Absatz 4 mit einer Geldbuße bis zu fünfundzwanzigtausend Euro geahndet werden. Darüber hinaus wird auch die Verbreitung tierpornographischer Schriften nach § 184a des Strafgesetzbuches mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Im Jahr 2022 kam es in Würzburg zu einem Prozess, nachdem eine Frau ein Video verbreitet hatte, auf dem Mäuse zertreten wurden. Es wurde eine Geldstrafe verhängt.[9]

Vereinigtes Königreich

Gerichtliche Verurteilungen, in denen es um Animal Crushing ging, wurden bereits 2022 in Stoke-on-Trent, in den Midlands ausgesprochen.[7]

Vereinigte Staaten

2010 verabschiedete der Kongress der Vereinigten Staaten ein Gesetz, das Filme von animal crushing verbietet.[10]

Das Gesetz wurde in Reaktion auf den Prozess gegen Robert J. Stevens erlassen, der bereits 2004 für die Verbreitung von Aufnahmen, die unter anderem Animal Crushing und Hundekämpfe zeigten, angeklagt worden war (siehe auch engl. Eintrag United States v. Stevens).[11]

China

In China gibt es bisher kein Gesetz, durch welchen Animal Crushing verboten oder reglementiert wird.[8]

Weblinks

Einzelnachweise