Cryptosporidium parvum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Cryptosporidium parvum

Cryptosporidium parvum

Systematik
ohne Rang: Sar
ohne Rang: Alveolata
ohne Rang: Apicomplexa
ohne Rang: Conoidasida
Gattung: Kryptosporidien (Cryptosporidium)
Art: Cryptosporidium parvum
Wissenschaftlicher Name
Cryptosporidium parvum
Tyzzer 1907

Cryptosporidium parvum ist ein ovaler Dünndarm-Parasit der Gattung Kryptosporidien, der Durchfall verursacht. Die durch ihn hervorgerufene Erkrankung wird als Kryptosporidiose bezeichnet. Die Kryptosporidiose ist eine Zoonose, die vor allem durch Säugetiere übertragen wird. Bei immunkompetenten Personen verläuft die Infektion symptomlos oder als selbstlimitierende (= von selbst wieder aufhörende) Durchfallerkrankung. Dagegen können Säuglinge oder immunkranke Personen lebensbedrohliche Durchfälle durchleiden.

Die Übertragung erfolgt fäkal-oral oder über kontaminierte Nahrungsmittel/Trink­wasser.

Für den direkten oder indirekten Nachweis von humanpathogenen Kryptosporidien besteht eine namentliche Meldepflicht nach § 7 Abs. 1 Nr. 11 Infektionsschutzgesetz (IfSG).

Genom, Organellen

Das Genom von C. parvum (sequenziert im Jahr 2004) ist mit 9,1 Mbp (Mega-Basenpaaren) relativ klein und einfach organisiert. Es besteht aus acht Chromosomen mit einer Größe von 1,04 bis 1,5 Mbp.[1] Das Genom ist sehr kompakt und gehört zu den wenigen Organismen ohne Transposons. Im Gegensatz zu anderen Apicomplexa hat C. parvum keine Gene in seinen Plastiden oder Mitochondrien.[1][2]

Literatur

  • Thieme: Medizinische Mikrobiologie, ISBN 3-13-444809-2.

Einzelnachweise

  1. a b M. S. Abrahamsen, T. J. Templeton et al.: Complete genome sequence of the apicomplexan, Cryptosporidium parvum. In: Science. 304, Nr. 5669, 2004, S. 441–445. doi:10.1126/science.1094786. PMID 15044751.
  2. Keithly: The Mitochondrion-Related Organelle of Cryptosporidium parvum. In: Hydrogenosomes and mitosomes mitochondria of anaerobic eukaryotes. Microbiology Monographs (=  Microbiology Monographs), Band 9. Springer, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-76733-6, S. 231–253, doi:10.1007/7171_2007_115.