Cuarteto Casals

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Cuarteto Casals (2018).

Das Cuarteto Casals ist ein 1997 gegründetes, katalanisches klassisches Streichquartett. Namensgeber des Quartettes ist der katalanische Cellist Pau Casals. Die spanisch-deutsche Geigerin Vera Martínez Mehner (* 1978 Madrid) und die Brüder Abel (* 1980 in Barcelona), Violine, und Arnau Tomàs i Realp (* 1973 in Barcelona), Violoncello, gründeten 1997 noch während ihrer Ausbildung an der Musikhochschule Reina Sofía in Madrid das Quartett, dessen Bratschist seit 2002 der US-Amerikaner Jonathan Brown (* 1974 in Chicago) ist. Die Musiker vertieften ihre kammermusikalische Ausbildung bei Walter Levin, dem Primarius des LaSalle String Quartets und beim Alban Berg Quartett.[1] Das Cuarteto Casals ist heute in Barcelona ansässig. Alle vier Musiker haben einen Lehrauftrag an der Escola Superior de Música de Catalunya inne. Das Quartett gehört zu den „Big Five“ der internationalen Streichquartette.[1] Die Formation gilt als „das Quartett des neuen Jahrtausends.“[2] Das Cuarteto Casals wurde unter anderem von der Generalitat de Catalunya zum offiziellen Kulturbotschafter Kataloniens ernannt.

Entwicklung und Wirken des Quartetts

Schon wenige Jahre nach seiner Gründung wurde das Cuarteto Casals mit Preisen überhäuft und etablierte sich schnell weltweit als eines der führenden jüngeren Streichquartette. Im Jahr 2000 gewann das Quartett den London String Quartet Competition und 2002 den Internationalen Johannes-Brahms-Wettbewerb in Hamburg. Seit dieser Zeit tritt das Quartett in den angesehensten Konzertsälen der Welt auf, wie der Carnegie Hall, der Kölner Philharmonie, der Cité de la Musique Paris, der Schubertiade Schwarzenberg, dem Concertgebouw Amsterdam und an vielen weiteren Orten.

„Das Quartett weist eine beachtliche Diskografie von bislang 12 CDs bei dem Musiklabel harmonia mundi auf. Das Repertoire reicht dabei von weniger bekannten spanischen Komponisten wie Arriaga und Toldrà über die Wiener Klassiker Mozart, Haydn, Schubert und Brahms hin zu Größen des 20. Jahrhunderts wie Debussy, Ravel und Zemlinsky, sowie einer Liveaufnahme auf Blu-Ray von Schuberts gesammelten Quartetten für Neu Records. 2018 wurde die erste einer drei Ausgaben umfassenden Aufnahme von Beethovens Quartetten auf harmonia mundi veröffentlicht und erhielt lobreiche Kritiken. Die zweite CD-Box wird 2019 erscheinen; die dritte schließlich 2020 zum 250. Geburtstag des Komponisten.“[3]

Eine Auszeichnung der Burletti-Buitoni Stiftung London ermöglichte es dem Casals-Quartett, eine Sammlung aus Bögen einzurichten, welche jeweils den Epochen des Barocks und der Klassik getreu sind. Auf Basis dieser Bogenvielfalt können die Musiker Werke von Purcell bis Schubert spielen und ihre Fähigkeit, die unterschiedlichen Musikstile besonders charakteristisch zu interpretieren, noch verfeinern. Die Zusammenarbeit mit lebenden Komponisten, allen voran mit György Kurtág, hat das Cuarteto Casals intensiv geprägt. Zudem spielte es die Weltpremieren von Quartetten führender spanischer Komponisten, darunter ein neues Konzert für Streichinstrumente und Orchester von Francisco Coll, welches mit dem Orquesta Nacional de España uraufgeführt wurde.[3]

In Anerkennung seines einzigartigen Beitrages zum kulturellen Leben in Katalonien und ganz Spanien wurde das Cuarteto Casals von der autonomen Landesregierung Kataloniens, dem Institut Ramon Llull und vom Ministerium für Kultur in Barcelona zum Kulturbotschafter der Region ernannt. In der Vergangenheit erhielt es zudem Preise wie den Premio Nacional de Música, den Premi Nacional de Cultura de Catalunya und den Premi Ciutat Barcelona.

Jedes Jahr gibt das Quartett im Königlichen Palast in Madrid auf der außergewöhnlichen Sammlung von Streichinstrumenten Stradivaris ein Konzert. Im Jahr 2020 wird es hier eine Künstlerresidenz verbringen.

Literatur

  • Cuarteto Casals: Cuarteto Casals. Archiviert vom Original am 30. Mai 2020; abgerufen am 7. Oktober 2018.
  • Igor Cat: Cuarteto Casals. In: Rondo – Das Klassik und Jazz Magazin. 6. Oktober 2018, archiviert vom Original am 30. Mai 2020; abgerufen am 7. Oktober 2018.
  • Deutschlandfunk: Das Cuarteto Casals. 3. Februar 2018, archiviert vom Original am 6. April 2018; abgerufen am 7. Oktober 2018.
  • Johann Buddecke (concerti): Porträt Cuarteto Casals. 23. September 2018, archiviert vom Original am 30. Mai 2020; abgerufen am 7. Oktober 2018.

Einzelnachweise

  1. a b Igor Cat, 2018
  2. Elbphilharmonie Hamburg: Cuarteto Casals. 16. März 2018, archiviert vom Original am 7. Oktober 2018; abgerufen am 7. Oktober 2018.
  3. a b Cuarteto Casals: Cuarteto Casals. Archiviert vom Original am 30. Mai 2020; abgerufen am 7. Oktober 2018.