Cyclododecan

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Strukturformel
Strukturformel von Cyclododecan
Allgemeines
Name Cyclododecan
Summenformel C12H24
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff mit muffigem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 294-62-2
EG-Nummer 206-033-9
ECHA-InfoCard 100.005.486
PubChem 9268
ChemSpider 8911
Eigenschaften
Molare Masse 168,33 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

0,830 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

61 °C[1]

Siedepunkt

243 °C[1]

Dampfdruck

9,8 Pa (20 °C)[2]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (10 mg·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Toxikologische Daten

21 mg·l−1 (EC50Krustentiere, 48 h)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Cyclododecan ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der alicyclischen gesättigten Kohlenwasserstoffe (genauer der Cycloalkane).

Gewinnung und Darstellung

Cyclododecan kann industriell aus 1,3-Butadien durch katalytische Trimerisation (Umsetzung zu 1,5,9-Cyclododecatrien) und anschließende Hydrierung gewonnen werden.[3]

Eigenschaften

Die in der Infobox gezeigte Skelettformel gibt nicht die „reale“ Molekülstruktur wieder. Die zwölf Kohlenstoffatome liegen nicht in einer Ebene. Außerdem ist das Molekül „flexibel“, d. h., seine Atome sind im Molekülverband in ständiger Bewegung begriffen (Pseudorotation). Dadurch sind verschiedene Konformationen möglich.[4]

Im kristallinen Zustand liegt – wie eine Röntgenkristallstrukturanalyse bei tiefer Temperatur zeigte – ein Konformer vor, welches D4-Symmetrie aufweist. Es wurde als „quadratisch“ (square) bezeichnet, denn einige Kohlenstoffatome lassen sich als Eckpunkte eines Quadrats auffassen.[5]

Cyclododecan ist ein farbloser brennbarer Feststoff mit muffigem Geruch, welcher praktisch unlöslich in Wasser ist.[1] Cyclododecan ist unlöslich in stark polaren Lösungsmitteln und löslich in unpolaren Lösungsmitteln wie Alkanen oder chlorierten Kohlenwasserstoffen. Die Verbindung hat die ungewöhnliche Eigenschaft bei Raumtemperatur zu sublimieren und somit innerhalb kurzer Zeit zu verschwinden. Die Struktur des Feststoffs unterscheidet sich bei Ausfällung aus einer Lösung und der Erstarrung einer Schmelze. Bei Ausfällung aus einer Lösung kann Cyclododecan lange Kristallnadeln bilden, wobei diese Kristallbildung wesentlich von der Verdunstungsgeschwindigkeit des gewählten Lösungsmittel abhängig ist.[6]

Verwendung

Cyclododecan wird als flüchtiges Bindemittel, zur Transportsicherung und in der Papierrestaurierung verwendet.[6] Es wird auch als Zwischenprodukt zur Herstellung anderer chemische Verbindungen wie Cyclododecanon, 1,12-Dodecandisäure oder Laurinlactam verwendet.

In der archäologischen Ausgrabung wird es als Lösung oder Schmelze bei der Blockbergung verwendet.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Eintrag zu CAS-Nr. 294-62-2 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 22. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. ECHA: Cyclododecane - Registration Dossier - ECHA, abgerufen am 11. Januar 2020
  3. Hans-Jürgen Arpe: Industrielle Organische Chemie, S. 291; ISBN 978-3-527-31540-6.
  4. Frank A. L. Anet, T. N. Rawdah, J. Am. Chem. Soc., 100, 7166–7171 (1978), Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid.
  5. J. D. Dunitz, H. M. M. Shearer: Die Strukturen der mittleren Ringverbindungen III. Die Struktur des Cyclododecans, Helvetica Chimica Acta, 43, 18–35 (1960), Modul:Vorlage:Handle * library URIutil invalid.
  6. a b Kremer Pigmente: Cyclododecan Spray (Memento des Originals vom 8. August 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kremer-pigmente.de