Stockflöte

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Stockflöte im Blasmusikmuseum Oberwölz

Die Stockflöte (Stockblockflöte, Csakan, auch in den Schreibweisen Czakan und tschechisch Čakan (auch Tschakan, Tschwegan usw.) zu finden, ungarisch: Csákány) war eine in einen Spazierstock eingebaute Blockflöte. Um 1800 kam sie in Wien und Umgebung auf und war im 19. Jahrhundert besonders zur Zeit des Biedermeier vor allem in Österreich-Ungarn sehr beliebt.

Der Csakan war eine Blockflöte mit sieben Vorderlöchern und einem Daumenloch, zu der im Laufe der Zeit eine oder mehrere Klappen hinzukamen. Die Erfindung des Instruments wird dem Flötenvirtuosen Anton Heberle zugeschrieben.[1] Ernest Krähmer (1795–1837) war es, der eine beachtliche Anzahl von anspruchsvollen Kompositionen, meistens für Csakan in Begleitung von Gitarre oder Klavier schrieb und damit stark zur Popularität des Instrumentes beitrug. Weiterhin gibt es Kompositionen für den Csakan von Anton Diabelli, Conradin Kreutzer, János Lavotta oder Johann Strauss.

Der böhmische Komponist und Gitarrist Wenzel Matiegka verfasste eine Schule für das Instrument.[2]

Ebenso ist eine Stockquerflöte überliefert (Musikinstrumenten-Museum Berlin, Kat.-Nr. 4839).

Im Österreichischen Blasmusikmuseum Oberwölz in der Steiermark ist als Leihgabe des Steirischen Chorverbandes ein „Czakan“ zu besichtigen.

Literatur

  • Marianne Betz: Der Csakan und seine Musik. Wiener Musikleben im frühen 19. Jahrhundert, dargestellt am Beispiel einer Spazierstockblockflöte. Schneider Verlag, Tutzing 1992, ISBN 3-7952-0730-4 (zul. Dissertation, Universität Heidelberg)
  • Nik Tarasov: Was ist ein Csakan? In: Windkanal, Bd. 1 (2009), ISSN 1864-6204

Aufnahmen/Tonträger

Weblinks

Commons: Stockflöte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. History of the Recorder (Memento vom 12. Juni 2010 im Internet Archive)
  2. Jürgen Libbert: Ein unbekanntes Werk des böhmischen Gitarristen Wenzel Matiegka. Mit einem historisch-biographischen Abriß und einem Werkverzeichnis. In: Gitarre & Laute 1 (1979), 5, ISSN 0172-9683, S. 14–24; hier: S. 16 und 18