Département Meurthe

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Die alten und neuen Grenzen in den Départements nach der Abtrennung Elsaß-Lothringens

Das Département Meurthe war ein ehemaliges französisches Département, dessen Hauptstadt Nancy war.

Das Département wurde 1790 aus Teilen der Provinz Lothringen und dem Gebiet des Fürstbistums Toul (eines der Trois-Évêchés) geschaffen und 1800 in fünf Arrondissements gegliedert. Die Unterpräfekturen (frz. Sous-préfectures) waren Château-Salins, Lunéville, Sarrebourg und Toul. Im Jahr 1866 hatte das Département 714 Kommunen und 428.387 Einwohner.

Durch den Vertrag von Frankfurt erhielt Deutschland 1871 große Teile von Elsass und Lothringen, darunter den Nordosten des Départements Meurthe mit den Unterpräfekturen Château-Salins und Saarburg. Der Rest des Départements Meurthe bildete zusammen mit einem kleinen Rest des ursprünglichen Départements Moselle das neue Département Meurthe-et-Moselle, während der an Deutschland gekommene Teil Meurthes mit dem deutsch annektierten Großteil des ehemaligen Départements Moselle zum Bezirk Lothringen vereinigt wurde.

Mit dem Vertrag von Versailles wurden Elsass und Lothringen 1919 wieder französisch, doch die früheren Grenzen der Départements wurden nicht wiederhergestellt. Die Gemeinde Raon-lès-Leau fordert immer noch ein 1000 Hektar großes Waldgebiet zurück, das auf Betreiben Bismarcks 1871 Deutschland zugeschlagen worden war, um den strategisch wichtigen Donon kontrollieren zu können. Seitdem gehört das Waldgebiet zur elsässischen Gemeinde Grandfontaine.