DAV Kletter- und Boulderzentrum München-Süd
Das DAV Kletter- und Boulderzentrum München-Süd (umgangssprachlich meist Kletterhalle Thalkirchen) ist eine künstliche Kletteranlage mit zwei Kletter- und Boulderhallen und mehreren Außenanlagen im Münchner Stadtbezirk Sendling. Es ist seit seiner letzten Erweiterung Anfang 2011 mit rund 7.880 m² Kletterflächen die weltweit größte Anlage dieser Art.[1] Betreiber des Zentrums ist mit dem DAV-Kletter- und Boulderzentren München e. V. ein Verbund aus insgesamt 22 bayerischen Sektionen des Deutschen Alpenvereins.[2]
Lage und Verkehrsanbindung
Das Kletterzentrum liegt an der Thalkirchner Straße auf dem Gelände der gleichnamigen Bezirkssportanlage. Es ist mit dem öffentlichen Nahverkehr über die nahegelegenen U-Bahn-Stationen Brüdermühlstraße oder Thalkirchen mit der U-Bahn-Linie U3 erreichbar.
Geschichte
Indoor | Outdoor | Gesamt | |
---|---|---|---|
Kletterfläche | 3.750 m² | 2.790 m² | 6.540 m² |
Boulderfläche | 740 m² | 450 m² | 1.190 m² |
Wandhöhe max. | 18 m | 16 m | 18 m |
Kletterlänge max. | 25 m | 22 m | 25 m |
Sicherungslinien | 150 St. | 130 St. | 280 St. |
Routen | 270 St. | 285 St. | 555 St. |
Ursprünglich war das heutige Kletterzentrum Teil der städtischen Bezirkssportanlage Thalkirchen. Die Kletterübungsanlage wurde 1988 dem Deutschen Alpenverein zur Nutzung überlassen, der daraufhin 1989 am ca. 6 Meter hohen Westhang der Anlage von Dyckerhoff & Widmann mit einer 1.600 m² großen Stahlbeton-Freianlage die erste große künstliche Kletteranlage auf dem Gelände errichten ließ.[1][4][5] Die Baukosten in Höhe von 1.026.000 DM für das nach dem Planungsleiter Georg Gruber benannte „Grubergebirg“ wurden aus Zuschüssen der Stadt München und des Staatsministeriums für Umwelt, aus Spenden sowie aus Eigenmitteln der DAV-Sektionen finanziert, die eigens dazu den Trägerverein „Kletteranlage München Thalkirchen e. V.“ (KMT) gründeten.[5]
Die Anlage wurde gut angenommen und erreichte bei geeignetem Wetter bald ihre Kapazitätsgrenze. Um die Kapazitäten zu erweitern und Trainingsmöglichkeiten auch im Winter und bei schlechtem Wetter bieten zu können, wurde die Anlage erstmals 1999 um eine Kletterhalle mit 18 m hohen Wänden erweitert. 2001 wurden auch die Außenwände der neuen Halle mit Kletterplatten bestückt und eine Flutlichtanlage ergänzt.[1]
2011 folgte die bis heute letzte Erweiterung durch eine zweite Halle mit weiteren Outdoor- und Indoor-Kletterbereichen auf insgesamt 1580 m² Bruttogeschossfläche.[6]
Ein weiterer geplanter Ausbau um eine dritte Kletterhalle auf dem Gelände der heutigen nördlich gelegenen Kletter- und Boulder-Außenanlage wird seit 2018 kontrovers diskutiert.[7][4]
Betreiber
Das Kletterzentrum München-Süd bildet zusammen mit drei weiteren Kletterzentren in München-Freimann (KB München-Nord), Gilching (KB München-West) und Bad Tölz (KB Oberbayern Süd) einen Verbund, welcher gemeinsam durch den DAV-Kletter- und Boulderzentren München e. V. betrieben wird. Mit dem operativen Betrieb ist die Fa. Orgasport GmbH beauftragt. Der Verein setzt sich aus 22 bayerischen DAV-Sektionen zusammen, deren Mitglieder Vergünstigungen in den Kletterzentren erhalten:[2]
- Akademische Sektion München
- Sektion Alpenland
- Sektion Alpiner Ski-Club München
- Alpinistenclub
- Sektion Bayerland
- Sektion Bergbund München
- Sektion Bergfreunde München
- Sektion Bergfried
- Sektion Bergland
- Sektion Bodenschneid
- Sektion Edelweiß München
- Sektion Firnland
- Gay Outdoor Club München
- Sektion Hochland
- Sektion Isartal
- Sektion Kampenwand
- Sektion Königsberg
- Sektion Männer-Turnverein München
- Sektion München
- Sektion Oberland
- Sektion Turner-Alpenkränzchen
- Sektion Universitätssportclub München
Weblinks
- kbthalkirchen.de – Homepage des DAV Kletter- und Boulderzentrums München-Süd
- DAV Kletter- und Boulderzentrum München Süd – Informationen auf Alpenverein.de
Einzelnachweise
- ↑ a b c DAV Kletterzentrum München: das weltgrößte Kletter- und Boulderzentrum eröffnete am 19.02.2011 in Thalkirchen. In: ganz-muenchen.de. Februar 2011, abgerufen am 10. Juli 2020.
- ↑ a b Kletter- und Boulderzentrum Thalkirchen: Sektionen. Abgerufen am 10. Juli 2020.
- ↑ DAV Kletter- und Boulderzentrum München Süd. Deutscher Alpenverein, abgerufen am 15. Juli 2020.
- ↑ a b Birgit Lotze: Die Griffe falsch gesetzt. Süddeutsche Zeitung, 26. März 2020, abgerufen am 10. Juli 2020.
- ↑ a b Georg Gruber, Karl Schrag: Festschrift zur Einweihung der DAV-Kletteranlage München-Thalkirchen. Hrsg.: Deutscher Alpenverein. 29. September 1989 (draussen-bouldern.de [PDF]).
- ↑ rgp Architekturbüro München - Kletterhalle Thalkirchen. Abgerufen am 10. Juli 2020.
- ↑ Karin Nobs: Rettet das Boulder-Paradies "Der Schrein" im Freien von München Thalkirchen! Campact, abgerufen am 10. Juli 2020.
Koordinaten: 48° 6′ 24,8″ N, 11° 32′ 45,5″ O