DELV-Pokal

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Der DELV-Pokal war ein Eishockeywettbewerb für Vereinsmannschaften der Deutschen Demokratischen Republik. Namensgebender Ausrichter war der Deutsche Eislauf-Verband.

Der Pokalwettbewerb wurde meist während der Trainingslager und Vorbereitungsspiele der DDR-Nationalmannschaft ausgetragen. Das führte dazu, dass die jeweils besten Mannschaften im Pokal geschwächt antraten. So erreichte erst 1969 die SG Dynamo Weißwasser das Double aus Meisterschaft und Pokal. Nur drei Vereine konnten den Wettbewerb gewinnen, neben dem Serienmeister Dynamo Weißwasser waren dies der SC Dynamo Berlin und Vorwärts Crimmitschau.

Nach der Verkleinerung der Meisterschaft auf zwei Mannschaften 1970 wurde auch der Pokalwettbewerb nur noch mit den beiden Dynamo-Mannschaften ausgetragen. 1973 wurde der Wettbewerb eingestellt und erst 1987 bis 1989 wieder belebt.

Der Stellenwert des Pokals war gering. Vorläufer des DELV-Pokals war der FDGB-Pokal, der nur zweimal ausgetragen wurde.

Siegerliste

Saison Sieger
FDGB-Pokal
1951 BSG Chemie Weisswasser
1953 BSG Wismut Erz Frankenhausen
DELV-Pokal
1962/63 SC Dynamo Berlin
1963/64 SC Dynamo Berlin
1964/65 SC Dynamo Berlin
1965/66 ASK Vorwärts Crimmitschau
1966/67 ASK Vorwärts Crimmitschau
1967/68 Dynamo Berlin/Weißwasser
1968/69 SG Dynamo Weißwasser
1969/70 ASK Vorwärts Crimmitschau
1970/71 SG Dynamo Weißwasser
1971/72 SG Dynamo Weißwasser
1972/73 SC Dynamo Berlin
1987/88 SC Dynamo Berlin
1988/89 SG Dynamo Weißwasser

FDGB-Pokal

Vorläufer des DELV-Pokals war der FDGB-Pokal. Unter diesem Namen liefen viele Pokalwettbewerbe im DDR-Sport. Im Eishockey fand er nur zwei Mal statt, weitere Austragungen waren geplant, wurden aber nicht durchgeführt.

FDGB-Pokal 1951

Der FDGB-Pokal 1951 wurde in Crimmitschau ausgetragen.

Mannschaft Sp S U N Tore Pkt.
1. BSG Chemie Weisswasser 3 2 1 0 20:05 5
2. BSG Textil Pleißengrund Crimmitschau 3 2 0 1 13:10 4
3. SG Frankenhausen 3 1 1 1 17:15 3
4. BSG Empor Berlin 3 0 0 3 09:29 0

FDGB-Pokal 1953

Neben den Oberligisten nahm der Meister der Liga Staffel B, Motor Treptow am Pokal teil. Meister Weißwasser war fürs Finale gesetzt, Vizemeister Frankenhausen fürs Halbfinale.

Erste Runde

Zweite Runde

  • Turbine Crimmitschau – Motor Treptow 6:5 (1:2, 2:1, 3:2)

Halbfinale

  • Wismut Erz Frankenhausen – Turbine Crimmitschau 10:6 (5:1, 2:2, 3:3)

Finale

  • Wismut Erz Frankenhausen – Chemie Weisswasser 6:2 (1:1, 3:1, 2:0)

1962/63

Am Ende der Saison 1962/63 wurde erstmals der DELV-Pokal ausgetragen.[1] Parallel dazu fand das Trainingslager der DDR-Nationalmannschaft in Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 1963 statt. Die SG Dynamo Weißwasser, die den Großteil der Nationalspieler stellte, verzichtete daher auf die Teilnahme.

Mannschaft Sp S U N Tore Pkt.
1. SC Dynamo Berlin 12 10 1 1 93:44 21
2. TSC Berlin 12 07 0 5 67:42 14
3. SC Empor Rostock 11 06 0 5 56:48 12
4. SC Karl-Marx Stadt 10 05 1 4 52:41 11
5. ASK Vorwärts Crimmitschau 10 04 0 6 40:41 08
6. SC Turbine Erfurt 11 04 0 7 28:84 08
7. ASK Vorwärts Crimmitschau II 10 01 0 9 23:64 02

Vier Spiele wurden nicht ausgetragen.

1963/64

Der zweite Pokal wurde zu Beginn der Saison 1963/64 ausgetragen.[2] Auch diesmal fand parallel wieder die Vorbereitung der Nationalmannschaft teil.

Mannschaft Sp S U N Tore Pkt.
1. SC Dynamo Berlin 14 12 1 01 103:032 25
2. ASK Vorwärts Crimmitschau 14 10 1 03 071:038 21
3. SG Dynamo Weißwasser 14 08 3 03 075:032 19
4. SC Karl-Marx Stadt 14 07 1 06 065:053 15
5. TSC Berlin 14 06 0 08 053:052 12
6. SC Empor Rostock 14 04 2 08 053:070 10
7. ASK Vorwärts Crimmitschau II 14 04 0 10 043:103 08
8. SC Turbine Erfurt 14 01 0 13 029:113 02

1964/65

Auch die Austragung des Pokals in der Saison 1964/65 fand während der Trainingslager der Nationalmannschaft statt.[3] Dynamo Berlin gewann den dritten Titel mit einem Punkt Vorsprung vor Meister Weißwasser.

Mannschaft Sp S U N Tore Pkt.
1. SC Dynamo Berlin 14 9 3 02 101:043 21
2. SG Dynamo Weißwasser 14 9 2 03 065:052 20
3. SC Karl-Marx Stadt 14 9 1 04 081:047 19
4. ASK Vorwärts Crimmitschau 14 8 1 05 081:048 17
5. SC Empor Rostock 14 7 2 05 065:071 16
6. TSC Berlin 14 5 2 07 063:051 12
7. SC Turbine Erfurt 14 2 1 11 046:121 05
8. SC Einheit Dresden 14 1 0 13 028:98 02

Torschützenkönig des Pokals wurde Reinhard Karger (Erfurt) mit 18 Toren und 7 Assists.

1965/66

Wie in den Vorjahren fanden die Pokalspiele während der Trainingslager der Nationalmannschaft statt.[4] Crimmitschau holte den ersten Pokalsieg, während der bisherige Sieger Dynamo Berlin diese Saison erstmals Meister wurde.

Mannschaft Sp S U N Tore Pkt.
1. ASK Vorwärts Crimmitschau 14 11 1 02 120:043 23
2. SC Empor Rostock 14 11 0 03 108:062 22
3. SC Dynamo Berlin 14 09 1 04 080:058 19
4. SG Dynamo Weißwasser 12 09 0 03 084:055 18
5. TSC Berlin 13 05 1 07 074:070 11
6. SC Turbine Erfurt 14 03 1 10 059:102 07
7. SC Karl-Marx Stadt 12 02 0 12 056:080 04
8. SC Einheit Dresden 11 00 0 11 016:127 00

Vier Spiele wurden nicht ausgetragen.

1966/67

Wieder wurde während der Trainingslager der Nationalmannschaft der Pokal ausgespielt.[5] Allerdings wurden elf Spiele nicht ausgetragen. Crimmitschau konnte den Pokal verteidigen.

Mannschaft Sp S U N Tore Pkt.
1. ASK Vorwärts Crimmitschau 12 10 1 01 81:030 21
2. SC Empor Rostock 12 08 0 04 65:050 16
3. SG Dynamo Weißwasser 09 07 1 01 55:020 15
4. SC Turbine Erfurt 14 06 0 08 60:069 12
5. SC Dynamo Berlin 08 04 0 04 38:034 08
6. TSC Berlin 11 04 0 07 44:044 08
7. SC Einheit Dresden 14 03 0 11 45:100 06
8. SC Karl-Marx Stadt 10 02 0 08 36:077 04

1967/68

Da die Pokalspiele wieder während der Trainingslager der Nationalmannschaft stattfinden, traten Dynamo Berlin und Dynamo Weißwasser, die den Großteil der Nationalmannschaft stellten, mit einer gemeinsamen Mannschaft an.[6] Diese konnte den Pokal gewinnen.

Mannschaft Sp S U N Tore Pkt.
1. Dynamo Berlin/Weißwasser 12 9 3 0 78:29 19
2. ASK Vorwärts Crimmitschau 12 8 1 3 64:33 17
3. SC Turbine Erfurt 12 7 0 5 50:57 14
4. SC Empor Rostock 12 5 2 5 51:53 12
5. SC Karl-Marx Stadt 12 3 2 7 35:48 08
6. TSC Berlin 12 3 1 8 38:70 07
7. SC Einheit Dresden 12 2 1 9 24:50 05

1968/69

Nachdem im Jahr zuvor die Dynamo-Mannschaften gemeinsam den Pokal holten, gewann dieses Jahr erstmals Weißwasser einzeln den Pokal.[7]

Mannschaft Sp S U N Tore Pkt.
1. SG Dynamo Weißwasser 12 11 0 2 91:32 22
2. ASK Vorwärts Crimmitschau 14 09 2 3 78:44 20
3. SC Dynamo Berlin 13 06 2 5 72:67 14
4. SC Turbine Erfurt 14 05 3 6 55:52 13
5. TSC Berlin 13 06 0 7 53:73 12
6. SC Einheit Dresden 11 04 0 7 25:37 58
7. SC Empor Rostock 11 02 3 6 37:55 07
8. SC Karl-Marx Stadt 13 02 2 9 44:86 06

Fünf Spiele wurden nicht ausgetragen.

1969/70

Die Pokalsaison 1969/70 war die ausgeglichenste überhaupt. Drei Mannschaften lagen am Ende punktgleich, nur auf Grund der Tordifferenz gewann Crimmitschau den Pokal zum dritten Mal.[8]

Mannschaft Sp S U N Tore Pkt.
1. ASK Vorwärts Crimmitschau 12 8 0 04 62:30 16
2. SC Dynamo Berlin 12 8 0 04 61:48 16
3. SC Einheit Dresden 12 8 0 04 44:33 16
4. SC Turbine Erfurt 12 7 1 04 43:39 15
5. SG Dynamo Weißwasser 12 6 1 05 57:44 13
6. SC Empor Rostock 12 2 1 09 57:44 05
7. TSC Berlin 12 1 1 10 28:85 03

Fünf Spiele wurden nicht ausgetragen.

1970 bis 1973

Nach dem Leistungssportbeschluss von 1969 wurde nicht nur die Oberliga, sondern auch der Pokal auf die zwei Dynamo-Mannschaften reduziert.

Sieger Verlierer Ergebnisse
1970/71 Weißwasser Berlin 8:6, 3:2
1971/72 Weißwasser Berlin 9:3, 1:7, 2:2, 5:3
1972/73 Berlin Weißwasser 5:1, 10:7

1987 bis 1989

Ab 1986 wurde die Oberligameisterschaft in drei Serien ausgespielt. Sowohl 1987/88 als auch 1988/89 hatte Berlin bereits zwei der drei geplanten Serien um die Meisterschaft gewonnen. Daher wurde die jeweils dritte Serie als DELV-Pokal ausgetragen.

Sieger Verlierer Ergebnisse
1987/88 Berlin Weißwasser 2:6, 2:2, 6:4, 1:5, 3:2, 4:0
1988/89 Weißwasser Berlin 2:5, 9:3, 5:6, 4:1, 3:2, 4:2

Einzelnachweise