Daniel Haderschleeff

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Daniel Haderschleeff, auch Haderschlieff, Haderslieff, Hadersleff (* ca. 1623 in Danzig;[1]24. November 1675 in Graudenz), war ein deutscher Mediziner.

Leben

Daniel Haderschleeff entstammte einer Danziger Patrizierfamilie; er war ein Sohn von Lorenz Haderschlieff und dessen Frau Catharina, geb. Schultz. Die Familie stammte von einem dänischen Freibeuter aus Haderslev ab.[2] Nach dem Besuch des Akademischen Gymnasiums in Danzig, zeitgleich mit Andreas Gryphius, studierte er Humanmedizin, zunächst an der Albertus-Universität Königsberg. 1641 und 1642 ist er hier Respondent zweier Disputationen unter dem Vorsitz von Daniel Beckher dem Älteren. 1643 reiste er zu weiteren Studien an die Universität Leiden, wo er sich am 16. Juli immatrikulierte. Am 9. Mai 1644 immatrikulierte er sich für ein Semester an der Universität Straßburg,[3] ebenso am 24. August 1647. Schon kurz darauf, am 9. und 10. September 1647 hielt er anstelle einer Dissertation zwei Vorlesungen über Hippokrates zugeschriebene Sprüche, und am 16. September erfolgte seine Promotion zum M.D. (= Dr. med.) unter dem Rektor Jacob Valentin Espich.[4]

Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt Danzig 1649 praktizierte Hadersleeff hier als Arzt. Später war er Stadtphysikus in Graudenz, wo er 1675 verstarb.

Er blieb zeitlebens mit Gryphius freundschaftlich verbunden. Ende 1646 widmete ihm Gryphius, der ihn auf seiner Reise von Leiden nach Straßburg wiedergetroffen hatte, ein Sonett.[5] 1663 gehörte er zu den Widmungsempfängern von Gryphius’ Freuden und Trauer-Spiele auch Oden und Sonnette.[6] Selbst trat er auch als Verfasser von Gelegenheitsschriften auf.[7]

Werke

Literatur

  • Walter Friedrich Heinrich Zernecke: Geschichte der Familie Zernecke, eines Raths-Geschlechts der ehemaligen Freien Städte Danzig und Thorn. Band 1, Graudenz: Röthe 1900 (pbc.gda.pl).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bei seiner Immatrikulation in Leiden im Juli 1643 wird sein Alter als 20 Jahre angegeben, nach Willem Nicolaas Du Rieu: Rijksuniversiteit Leiden: Album studiosorum Academiae Lugduno-Batavae MDLXXV – MDCCCLXXV. Hagae Comitum 1875, Sp. 342.
  2. Paul Simson: Danziger Inventar, 1531–1591. Mit einem Akten-Anhang. Duncker & Humblot, München / Leipzig 1913, S. 1045 (archive.org).
  3. Gustav C. Knod: Die alten Matrikeln der Universität Straßburg 1621 bis 1793. Straßburg 1897, S. 15.
  4. Gustav C. Knod: Die alten Matrikeln der Universität Straßburg 1621 bis 1793. Straßburg 1897, S. 131.
  5. Andreas Gryphius: Lyrische Gedichte. Herausgegeben von Hermann Palm. Gedruckt für den Literarischen Verein in Stuttgart, Tübingen 1884, S. 129, vgl. Victor Manheimer: Die Lyrik des Andreas Gryphius. Studien und Materialien. Berlin: Weidman 1904, S. 224, Anm. 2
  6. 23:251147S im VD 17.
  7. Beispiele: Gedanum congratulans nuptiis viri […] Dn. Friderici Crameri in urbe patria ad D. Jacobi diaconi cum Maria Elisabetha […] Dn. Christophori Schvlteti […] filia adornatum a consangvieneis ac affinibus. Stetini, [post 26 XI 1650]; Trauergedicht auf Johann Jacob Cramer, Danzig 1659