Danmarkfjord

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Danmarkfjord

MODIS-Satellitenbild von Nordgrönland mit dem Danmarkfjord

Gewässer Wandelsee
Landmasse Mylius-Erichsen-Land, Kronprinz-Christian-Land
Geographische Lage 81° N, 22° WKoordinaten: 81° N, 22° W
Breite ca. 20 km
Länge ca. 200 km
Inseln Hjelm, Prins Frederik Øer
Zuflüsse Skjoldungeelv, Næstved Fjord, Sjælland Fjord

Der Danmarkfjord (dänisch Danmark Fjord) ist ein grönländischer Fjord im Nordost-Grönland-Nationalpark.

Geografie

Der Fjord liegt zwischen Mylius-Erichsen-Land im Westen und Kronprins Christian Land im Osten. Sein innerer Teil heißt Holbæk Bugt und wird durch den großen Fluss Skjoldungeelv gespeist, der vom Inlandeis kommt. Der Fjord verläuft nahezu geradlinig nach Nordnordosten. Bereits nach wenigen Kilometern mündet westlich am Kap Holbæk der kurze Næstved Fjord. Weil kein Gletscher direkt in den Fjord kalbt, finden sich in ihm keine Eisberge. Im Fjord befindet sich die Insel Hjelm. Auf etwa halber Strecke mündet von Westen der Sjælland Fjord, der sich ins Zig-zag Dal erstreckt. Nach etwa drei Vierteln seines Verlaufs öffnet sich der Fjord an seiner Ostküste, wo sich die Inselgruppe Prins Frederik Øer befindet. Nördlich davon verbindet sich der Fjord mit dem östlich der Inseln liegenden Pulkesund. Weiter nördlich liegt die Insel Prinsesse Thyra Ø. Nach etwa 200 km mündet der Fjord zwischen Kap Rigsdagen im Westen und Kap Poul Nørlund im Osten in den Mündungsbereich des Independence-Fjords.[1]

Flora und Fauna

Die eisfreien Ufer des Danmarkfjords sind zum Teil flach und werden dann unter anderem von Moschusochsen, Polarwölfen, Polarfüchsen und Polarhasen bewohnt. Vor allem das Zig-zag Dal verfügt über eine reichhaltige Flora von Arktischer Weide, Heidekrautgewächsen und Gräsern.[2]

Geschichte

1907 wurde das Ende des Fjords während der Danmark-Expedition entdeckt und nach ihrem Expeditionsschiff benannt. Die Expeditionsgruppe dachte anfangs, dass sie sich im Independence-Fjord befänden. Durch eintretendes Tauwetter waren der Expeditionsleiter Ludvig Mylius-Erichsen und zwei Kameraden gezwungen, den Sommer am Westufer des Fjords zu verbringen. Im November starben sie auf dem Weg zu ihrem Basislager in Danmarkshavn. Auf der vergeblichen Suche nach ihren Tagebüchern kam 1910 Ejnar Mikkelsen an den Fjord. Zwei Jahre später führte die Erste Thule-Expedition Knud Rasmussen und Peter Freuchen von Westen über das Inlandeis an den Danmarkfjord. Ihr Ziel war es, den Verbleib des mittlerweile verschollenen Mikkelsen aufzuklären.[2][3]

Eigil Knuth untersuchte 1955 die archäologischen Fundstätten am Fjord und fand vor allem am Kap Holbæk bis zu 4300 Jahre alte Überreste von menschlichen Wohnstätten der Independence-I- und Independence-II-Kultur.[4]

Weblinks

  • Danmark Fjord auf einer interaktiven Karte zu Anthony K. Higgins: Exploration history and place names of northern East Greenland. (= Geological Survey of Denmark and Greenland Bulletin 21, 2010). Kopenhagen 2010, ISBN 978-87-7871-292-9 (englisch)

Einzelnachweise

  1. Karte mit allen offiziellen Ortsnamen. Bestätigt vom Oqaasileriffik, bereitgestellt von Asiaq.
  2. a b Felizia Seyd: Danmark Fjord. In: Vilhjálmur Stefánsson (Hrsg.): Encyclopedia Arctica. unveröffentlichtes Manuskript. Band 14, 1947, S. 146 f. (Online).
  3. Rasmus Ole Rasmussen: Danmark Fjord. Den Store Danske.
  4. Jens Fog Jensen: Danmark Fjord and Prinsesse Ingeborg Halvø – a Large Fjord and its Archipelago. In: Bjarne Grønnow, Jens Fog Jensen (Hrsg.): The Northernmost Ruins of the Globe. Eigil Knuth’s Archaeological Investigations in Peary Land and Adjacent Areas of High Arctic Greenland (= Meddelelser om Grønland – Man & Society. Band 29). Danish Polar Center, Kopenhagen 2003, ISBN 87-90369-65-3, S. 238–264 (Online [PDF]).