Das Geheimnis von Malampur
Film | |
Deutscher Titel | Das Geheimnis von Malampur |
Originaltitel | The Letter |
Produktionsland | USA |
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Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1940 |
Länge | 95 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16 |
Stab | |
Regie | William Wyler |
Drehbuch | Howard Koch |
Produktion | Hal B. Wallis Robert Lord |
Musik | Max Steiner |
Kamera | Tony Gaudio |
Schnitt | Warren Low |
Besetzung | |
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Synchronisation | |
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Das Geheimnis von Malampur (im Original: The Letter) ist ein US-amerikanischer Film noir des Regisseurs William Wyler. Das Drehbuch des 1940 entstandenen Films basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von W. Somerset Maugham. Der Film kam 1949 in die deutschen Kinos.
Handlung
Leslie Crosbie, die Ehefrau eines Plantagenbesitzers in Malaysia, erschießt Jeff Hammond und beruft sich auf Notwehr. Ihr Mann Robert lässt den Anwalt Howard Joyce einfliegen. Sein Angestellter Ong Chi Seng informiert den Anwalt über einen Brief. In dem Brief lädt sie Hammond zu einem Besuch bei ihr ein. Joyce konfrontiert Leslie mit dem Brief und versucht, ein Mordgeständnis aus ihr herauszuholen. Doch Leslie kann den Anwalt dazu bringen, den belastenden Brief zu kaufen. Der Brief befindet sich im Besitz von Hammonds Witwe, die von Leslie persönlich 10.000 Dollar erhalten will. Das Geschäft wird vollzogen, Leslies Ruf ist bereinigt.
Als Robert eine weitere Plantage kaufen will, fällt ihm der Fehlbetrag von 10.000 Dollar auf. Er befragt seine Frau, die daraufhin ihre Schuld gesteht. Robert vergibt ihr, doch Mrs. Hammond kann dieses nicht und rächt sich, indem sie Leslie ersticht.
Hintergrund
Der Film ist ein Remake des Filmes The Letter von 1929. Regie führte Jean de Limur. Herbert Marshall spielte in diesem Film den ermordeten Liebhaber, in dem Remake spielte er den Ehemann der Mörderin. Jeanne Eagels, die 1929 die Rolle der Leslie Crosbie spielte, wurde für ihre Darstellung ebenso wie Bette Davis für den Oscar nominiert.
Weitere Verfilmungen des Romans: 1947 unter dem Titel Ehebruch (OT: The Unfaithful) von Vincent Sherman mit Ann Sheridan; 1982 als Fernsehfilm von John Erman mit Lee Remick.
16 Jahre nach der Uraufführung seiner Version drehte William Wyler eine Live-Version für das amerikanische Fernsehen mit Siobhán McKenna, John Mills und Michael Rennie.
Durch den Hays Code musste das Filmende vom Romanende abweichen, da man es nicht duldete, dass eine Mörderin davonkommen würde.
James Stephenson drehte nach diesem Film nur noch drei weitere Filme. Er verstarb 1941 an den Folgen eines Herzschlages. Victor Sen Yung ist bekannt als der Koch Hop Sing aus der TV-Serie Bonanza.
Die Ausstattung des Filmes stammt von dem gebürtigen deutschen Art-Director Carl Jules Weyl. Für die Kostüme war Orry-Kelly verantwortlich. Musikalischer Direktor war Leo F. Forbstein, das Orchester wurde von Hugo Friedhofer geleitet.
Gedreht wurde im Mai 1940 auf den Bühnen 1, 7, 16 und 24 der Warner Brothers Burbank Studios - 4000 Warner Boulevard, Burbank, California, USA.[1]
Kritiken
„Authentisch in der Milieuschilderung, atmosphärisch äußerst dicht, hervorragend gespielt.“
„Regisseur William Wyler verfilmte hier das Theaterstück ‚The Letter‘ von W. Somerset Maugham mit der überragenden Bette Davis in der Hauptrolle, die hier einmal mehr das hinterlistiges und durchtriebenenes Biest glänzt, die ihr gesamtes Umfeld hinters Licht führt.“
“The Letter combines William Wyler's smooth direction and a fine performance from Bette Davis into one of the screen's best melodramas. The film is distinguished by its lush production values, including Tony Gaudio's cinematography and costume gowns by Orry-Kelly, but mostly it is Davis who carries the film. She is ably assisted by her co-stars, particularly Herbert Marshall as her husband and James Stephenson as her lawyer. W. Somerset Maugham's source novel provides a strong framework, which had been filmed before in 1929, with Marshall as the murdered lover.”
„‚The Letter‘ kombiniert William Wylers geschmeidige Regie und eine gute Leistung von Bette Davis zu einem der besten Melodramen der Leinwand. Der Film zeichnet sich durch seine üppigen Produktionswerte aus, darunter Tony Gaudios Kinematographie und Kostümkleider von Orry-Kelly, aber hauptsächlich ist es Davis, der den Film trägt. Sie wird von ihren Co-Stars, insbesondere Herbert Marshall als Ehemann und James Stephenson als ihrem Anwalt, tatkräftig unterstützt. W. Somerset Maughams Quellroman bietet einen starken Rahmen, der bereits 1929 mit Marshall als dem ermordeten Liebhaber verfilmt wurde.“
Auszeichnung
- Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für Max Steiner Gewinner: Leigh Harline, Paul J. Smith und Ned Washington für Pinocchio, das hölzerne Bengele
- Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Bette Davis Gewinner: Ginger Rogers in Fräulein Kitty
- Nominierung in der Kategorie Beste Regie für William Wyler Gewinner: John Ford für Früchte des Zorns
- Nominierung in der Kategorie Beste Schwarzweißkamera für Tony Gaudio Gewinner: George Barnes für Rebecca
- Nominierung in der Kategorie Bester Film Gewinner: Rebecca
- Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für James Stephenson Gewinner: Walter Brennan in Der Westerner
- Nominierung in der Kategorie Bester Schnitt für Warren Low Gewinner: Anne Bauchens für Die scharlachroten Reiter
Weblinks
- Das Geheimnis von Malampur in der Internet Movie Database (englisch)
- Eintrag im Classic Film Guide (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ The Letter (1940) - IMDb. Abgerufen am 16. April 2021.
- ↑ Das Geheimnis von Malampur. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- ↑ Das Geheimnis von Malampur. In: prisma. Abgerufen am 5. Juli 2021.
- ↑ The Letter bei AllMovie, abgerufen am 4. Juli 2021 (englisch)