David O. Selznick

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David O. Selznick (1940)

David O. Selznick (* 10. Mai 1902 in Pittsburgh, Pennsylvania als David Selznick; † 22. Juni 1965 in Hollywood, Los Angeles) war ein US-amerikanischer Filmproduzent. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören King Kong und die weiße Frau, Vom Winde verweht, Rebecca, Ich kämpfe um dich und Duell in der Sonne. In den 1930er- und 1940er-Jahren besaß er mit Selznick International Pictures sein eigenes Filmstudio. Er war bekannt als perfektionistischer Produzent, der selbst kleinste Details seiner Filme genau kontrollierte und überwachte.[1]

Leben

Selznick stammt aus einer jüdischen Familie, sein Vater war der Stummfilmregisseur Lewis J. Selznick. Selznick fügte das „O“ seinem Namen aus einer Laune heraus hinzu.[2] Nach einem abgebrochenen Studium an der Columbia-Universität in New York begann er in den 1920er Jahren als Drehbuchlektor und Regieassistent bei MGM. Selznick arbeitete im Laufe der Jahre für Paramount, wo er unter anderem einige erfolgreiche Filme mit Ruth Chatterton produzierte, und RKO. Dort verzeichnete er mit Abenteuer- und Horrorfilmen wie Graf Zaroff – Genie des Bösen, Bird of Paradise und insbesondere dem Klassiker King Kong und die weiße Frau einige Erfolge.

Nach der Hochzeit mit Irene Mayer, der Tochter von Louis B. Mayer, ging er 1933 zu Metro-Goldwyn-Mayer. Er wurde vor allem mit dem Versprechen gelockt, einen Film mit Greta Garbo zu produzieren. Beide einigten sich auf Anna Karenina. Garbo war sehr zufrieden mit dem Ergebnis und wollte Selznick als ständigen Produzenten, doch der beschloss nach weiteren Erfolgen mit den Dickens-Verfilmungen Flucht aus Paris und David Copperfield, das Studio zu verlassen. Selznick hatte im Studio einen schweren Stand gehabt, da seine Verpflichtung zumindest anfangs als Vetternwirtschaft von Mayer gesehen wurde. Nach seinen Erfolgen mit seinen aufwendigen Literaturverfilmungen gewann Selznick zwar Respekt, blieb aber im Schatten des MGM-Starproduzenten Irving Thalberg.[3]

1936 gründete Selznick seine eigene Produktionsfirma Selznick International Pictures. Deren Produktionen wurden von United Artists an die Kinos verliehen. Erste Erfolge hatte er mit Der Gefangene von Zenda, Ein Stern geht auf sowie Intermezzo mit Ingrid Bergman. Selznicks größter Erfolg wurde 1939 nach fast dreijähriger Vorbereitung Vom Winde verweht. Er kaufte 1936 die Rechte an dem Roman für 50.000 US-Dollar noch vor dessen Erscheinen. Die ersten im Film verwendeten Bilder entstanden 1938. Selznick wollte sein Studiogelände neu bebauen und ließ es komplett abbrennen. Die Aufnahmen davon verwendete er für den Brand von Atlanta in Vom Winde verweht. Zu diesem Zeitpunkt waren die Rollen noch nicht besetzt und das Drehbuch noch nicht fertig. Am Ende gewann Vom Winde verweht zehn Oscars, darunter die Auszeichnung als bester Film des Jahres und ist inflationsbereinigt der erfolgreichste Film überhaupt.

Für Rebecca unter der Regie von Alfred Hitchcock wurde Selznick auf der Oscarverleihung 1941 erneut mit dem Oscar für den besten Film ausgezeichnet. Er vermittelte neben seinen eigenen Filmen Stars, die bei ihm exklusiv unter Vertrag standen, darunter Ingrid Bergman, Joan Fontaine sowie Joseph Cotten, an andere Filmstudios. Ingrid Bergman befand Jahre später, dass sie dieses Vorgehen, bei dem sie keinerlei Einfluss auf die jeweiligen Projekte hatte, als moderne Sklaverei betrachtet habe. Selznicks Produktionsfirma Selznick International warf allerdings trotz ihrer Filmerfolge als kleines Unternehmen in dem Oligopol des Studiosystems kaum Profit ab, weswegen er eine Auflösung in die Wege leitete. Selznick musste aber nach dem Vertrag mit United Artists noch weitere Filme produzieren und drehte aufwendige Stoffe wie das Heimatfrontdrama Als du Abschied nahmst, den Hitchcock-Thriller Ich kämpfe um dich sowie insbesondere das Westernepos Duell in der Sonne, das an den Erfolg von Vom Winde verweht anknüpfen sollte, was aber nur teilweise gelang. Spätestens seit dem Reinfall von Jenny 1948 an der Kinokasse erwiesen sich seine Produktionen zunehmend als Verlustgeschäfte. Im Jahre 1954 versuchte er sich im Fernsehen als Produzent der sehr aufwendigen Show Light's Diamond Jubile, die auf allen damals vorhandenen vier US-Fernsehkanälen gleichzeitig lief. Nach dem künstlerischen und finanziellen Misserfolg der Hemingway-Verfilmung In einem anderen Land zog er sich ganz aus dem Geschäft zurück.

Nach der Scheidung von Irene Mayer heiratete David O. Selznick 1949 Schauspielerin Jennifer Jones, die in einer Reihe von seinen Filmen Hauptrollen spielte. Gemeinsam hatten sie eine Tochter. Selznick starb 1965 an einem Herzinfarkt. Ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame, Höhe 7000 Hollywood Blvd., erinnert an den Filmproduzenten.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen (Auswahl)

Oscar

° Die Oscarverleihung 1939 war die einzige, auf der es mehrere Nominierte für den Irving G. Thalberg Memorial Award gab.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zeitzeichen zum Thema Selznick
  2. David O. Selznick: Rudy Behlmer (Hrsg.): Memo from David O. Selznick. Modern Library, New York 2000, ISBN 0-375-75531-4, S. 3.
  3. Dokumentarfilm: When the Lion Roars