Deep Packet Inspection

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Deep Packet Inspection (DPI; auch complete packet inspection oder Information eXtraction, IX) steht für ein Verfahren in der Netzwerktechnik, Datenpakete zu überwachen und zu filtern. Dabei werden gleichzeitig der Datenteil und der Headerteil des Datenpaketes auf bestimmte Merkmale wie Protokollverletzungen, Computerviren, Spam und weitere unerwünschte Inhalte untersucht. Der Unterschied zu klassischen Paketfiltern besteht darin, dass diese nur den Headerteil des Paketes überprüft, aber nicht den Datenteil.[1] Deep Packet Inspection ermöglicht auch eine Regulierung von Datenströmen.

DPI wird derzeit meist in Enterprise-Anwendungen bei Providern, oft im Auftrag von Regierungen, in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen eingesetzt. Es ermöglicht eine erhebliche Absicherung des Informationsflusses, wird aber auch zur Vorratsdatenspeicherung, zum Abhören und Sammeln von Informationen und zur Zensur im Internet eingesetzt. Kritiker befürchten auch, dass die DPI-Technik in Zukunft dahingehend genutzt werden könnte, die Netzneutralität des Internets einzuschränken. In der Türkei wird DPI von Providern eingesetzt um beim Download von bekannter Software wie zum Beispiel VLC, WinRAR, Skype, 7-Zip oder Opera die offiziellen Downloadseiten umzuleiten und mit Spyware infizierter Software zu bedienen.[2]

Eine Technik gegen DPI ist der Einsatz von HTTPS anstatt HTTP zu verwenden. Der Proxy, der DPI ausführt, kann eine verschlüsselte HTTPS-Verbindung nicht einfach aufbrechen und die Inhalte analysieren. Hierfür müsste der Client-PC mit Zertifikaten „manipuliert“ werden, die den Proxy als vertrauenswürdig einstufen.[2]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Securityfocus.com: http://www.securityfocus.com/infocus/1817
  2. a b Martin Holland: Opera, VLC, WinRAR, 7-Zip, Skype: Türkischer Provider ersetzt Downloads durch Spyware. In: heise online. 9. März 2018, abgerufen am 9. März 2018.