Dege Gönchen

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Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
སྡེ་དགེ་དགོན་ཆེན
Wylie-Transliteration:
sde dge dgon chen
Andere Schreibweisen:
Dege Gönchen
Chinesische Bezeichnung
Vereinfacht:
更庆寺
Pinyin:
Gengqing si

Dege Gönchen oder Gönchen-Kloster (tib.: dgon chen dgon[1]) ist ein Kloster der Sakya-Schule des tibetischen Buddhismus in der Region Dege/Derge (sde dge) der osttibetischen Kulturregion Kham. Es liegt nahe dem östlichen Ufer des Jinsha Jiang (Jangtsekiang/Dri Chu). Früher war es ein Nyingmapa-Kloster[2] und wurde später ein Sakyapa-Kloster. Es diente auch als Sitz der Könige von Dege (sde dge thu'u si[3]).

Das Kloster befindet sich im Osten des heutigen Kreises Dêgê (Dege) des Autonomen Bezirks Garzê (Kardze). Das Kloster von Derge bildete den kulturellen Mittelpunkt des östlichen Kham.

Als Gründungsdatum des Klosters gilt das Jahr 1448, es wurde von dem ersten Derge-König (Tusi) Bothar Trashi Sengge (bo thar bkra shis seng ge[4]) und dem berühmten Mönch und für seine Eisenkettenbrücken-Konstruktionen weithin bekannten „Leonardo Tibets“,[5] Thangtong Gyelpo (thang stong rgyal po; 1361–1485), gegründet. Es hat sieben Filialklöster, in seiner Blütezeit hatte es mehr als 700 Mönche erreicht.[6]

Die Anlage des Klosters besteht aus vier Teilen: Haupthalle (Dukhang), Balenglong (八冷隆), Tangyel Lhakhang (Thangtong-Gyelpo-Kapelle) und Druckerei (siehe Dege Parkhang).

Klosterdruckerei

Dem Kloster angeschlossen ist eine berühmte Druckerei namens Dege Parkhang, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von dem Derge König Tenpa Tshering (bstan pa tshe ring;[7] 1678–1738) eingerichtet wurde. Im Derge-Kloster wurden berühmte Ausgaben des Kanjur (tib. bka' 'gyur; „Übersetzung der Worte (des Buddha)“) und des Tanjur (tib. bstan 'gyur; „Übersetzung der Lehrwerke“) (siehe auch Buddhistischer Kanon) gedruckt, wichtige Werke der tibetischen Medizin und andere Schriften.

Kulturrevolution und Denkmal

Während der Kulturrevolution in den 1960er Jahren erlitt das Kloster starke Zerstörungen.

Seit 1996 steht die Druckerei Dege Parkhang auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (4-183).

Literatur

  • Josef Kolmas: A genealogy of the Kings of Derge, Sde-dgei rgyal rabs. Tibetan text edited with historical introduction. (Dissertationes orientales, vol. 12). Prag 1968.

Nachschlagewerke

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. chin. Gengqing si 更庆寺
  2. Thangtong Gyelpo gilt als Vertreter der Shangpa-Kagyü-Schule (tib.: shangs pa bka' brgyud) der Kagyü-Tradition des tibetischen Buddhismus (Vajrayana), wird aber auch mit anderen Schulen, Nyingmapa und Sakyapa, in Verbindung gebracht.
  3. Dege tusi 德格土司; vgl. Tusi (tib. ཐུའུ་སི; Wyl. thu'u si)
  4. chin. Puta Zhaxi Shenge 埔塔•扎西申格
  5. Wolf Kahlen: Tibets Leonardo. In: VDI-Nachrichten. Düsseldorf 1990.
  6. Zangzu da cidian. S. 264.
  7. 土司登巴泽仁/ 德格土司兼寺主的却吉登 巴泽仁熟
Dege Gönchen (Alternativbezeichnungen des Lemmas)
sde dge dgon chen dgon pa; dgon chen dgon; Dege Gönchen; sDe-dge dgon-chen; Derge Lhundrupteng; sde dge lhun grub stengs; Gengqing-Kloster; 更庆寺, Gengqing si; Dege Gönchen; Dege Gengqin si 德格更钦寺; sde dge dgon chen; Dege Gönchen; Lunzhu Ding 伦珠顶; lhun grub steng; Lhündrub Teng, Dege Gönchen; སྡེ་དགེ་དགོན་ཆེན; sde dge dgon chen; degé gönchen; Gonchen Monastery, Derge Gonchen Monastery; Dege Gönchen Lhündrub Teng (tib.: sde dge dgon chen lhun grub steng); Derge Gonchen Monastery Dege Gengging si; Lundrub Teng (Dege Gonchen); Dege Lhundrub Teng (sde dge lhun grub steng); Dege Gompa; 德格伦珠顶; Dege Gönchen Lhündrub Teng (tib.: sde dge dgon chen lhun grub steng); lHun-grub-stengs monastery; Дерге Лхундруптенг (sde dge lhun grub stengs), Dege Lhundrub Teng (sde dge lhun grub steng); 当限指德格重寺吉祥天成上经院; sDe dge dgon chen dpal lhun grub steng gi chos grva; Dege Gengqing si; 德格更庆寺; 德格更庆•吉祥天成上经院; Dege Lunzhu ding 德格伦珠顶; Gönchen Gön

Koordinaten: 31° 48′ 20,2″ N, 98° 35′ 16,4″ O