Deisidaimonia

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Deisidaimonia (altgriechisch δεισιδαιμονία) bezeichnete in der antiken griechischen Religion ursprünglich Gewissenhaftigkeit in religiösen Belangen, hatte also anfangs eine positive Bedeutung. In klassischer Zeit meinte Deisidaimonia aber übertriebene Frömmelei, Aberglaube und Bigotterie. Sie entspricht damit der römischen Superstitio.

Theophrastos von Eresos beschreibt die Deisidaimonia als „Feigheit gegenüber dem Göttlichen“[1] und Plutarch in de superstitione äußert sich ähnlich und führt die Deisidaimonia auf eine ungenügenden Kenntnis der Götter zurück. Die unterwürfige und übertrieben ängstliche Haltung des Frömmlers gegenüber den Göttern beruht demnach auf einem Missverständnis in Hinblick darauf, was die Götter vom Menschen fordern und erwarten.

Literatur

  • Hendrik Bolkestein: Theophrastos’ Charakter der Deisidaimonia als religionsgeschichtliche Urkunde. Religionsgeschichtliche Versuche und Vorarbeiten 21,2. Töpelmann, Giessen 1929.
  • Hendrik S. Versnel: Deisidaimonia. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 3, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01473-8, Sp. 378–379.

Einzelnachweise

  1. Theophrastos, charakteres 16.