Dentelles de Montmirail
Dentelles de Montmirail | ||
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Dentelles de Montmirail, hier die Dentelles Sarrasines | ||
Höchster Gipfel | Crête de Saint-Amand (730 m) | |
Lage | Département Vaucluse, Frankreich | |
Teil des | Massif des Baronnies | |
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Koordinaten | 44° 10′ 46″ N, 5° 3′ 38″ O | |
Alter des Gesteins | Tithon, Jura[1] |
Die Dentelles de Montmirail sind eine aus mehreren kleinen, parallelen und allesamt von Südwest nach Nordost ausgerichteten Bergkämmen bestehende Felsenlandschaft in Südfrankreich im Département Vaucluse, südlich der Stadt Vaison-la-Romaine und westlich des wesentlich höheren Mont Ventoux. Nordwestlich der Dentelles fließt die Ouvèze in einem weiten Bogen in die Rhone.
Etymologie
Dentelles heißt übersetzt Spitzen (wie in gehäkelten oder geklöppelten Spitzen) und spielt auf die scharfe und spitze, oftmals von Felsenfenstern durchbrochene, Form der zahlreichen kleinen Gipfel an. Montmirail kommt vom lateinisch mons mirabilis.[2]
Geographie
Der Ursprung dieser Berge ist eine Kalksteinschicht, die in der Zeit des Jura in nahezu senkrechte Lage gedrückt und in der Folgezeit durch Erosion geformt wurde.[3]
Die Kettenfolge beginnt im Südwesten mit dem Grand Montmirail (555 m), dann, getrennt durch den Col d'Alsau, folgen die Dentelles Sarrasines mit dem Rocher du Turc (627 m), und wiederum durch den Col du Cayron (396 m) getrennt, Le Cayron (529 m) und Les Trois Yeux (539 m). Abgeschlossen werden die Dentelles de Montmirail im Nordosten durch ihre höchste Erhebung, die Crête de Saint-Amand mit einer Höhe von 730 m.[4] Die sich über nur etwa 8 km erstreckenden Dentelles de Montmirail sind bei Wanderern und Felskletterern gleichermaßen beliebt. Insgesamt gibt es über 600 Routen vorwiegend in den oberen Schwierigkeitsgraden bis 8c (UIAA X+/XI-) und mit Längen von bis zu 90 Metern.[5] Es gibt ausgeschilderte Wanderrouten und Radtouren.
Am Fuß der Dentelles liegen auf der Westseite zur Rhone hin die bekannten Weinorte Séguret, Sablet, Gigondas, Beaumes-de-Venise und Vacqueyras. Südlich der Dentelles de Montmirail in der Gemeinde Beaumes-de-Venise liegen die prähistorischen Grottes d’Ambrosi, und die romanische Kapelle Notre-Dame d’Aubune.
Flora und Fauna
Die Vegetation besteht hauptsächlich aus immergrünen Arten. Neben den verschiedenen Eichenarten findet man hier auch Stechwinden und die Wilde Pistazie an ihrer nördlichen Verbreitungsgrenze. Im Frühling blühen eine Vielzahl von Schwertlilien (Iris nains), gefolgt von Binsenlilien und Französischem Lein.[6]
Die Weißbartgrasmücke lebt bevorzugt in den Steineichenwäldern, wohingegen Provence- und Samtkopf-Grasmücke sehr anpassungsfähig sind. Die hohen Felswände beherbergen die klassischen Vogelarten der mediterranen Kalksteinfelsen. Ein paar Schmutzgeier nisten noch hier, aber nach dem Verschwinden des Habichtsadlers ist der Uhu der einzige bedeutende Raubvogel des Massivs. Im Winter kann man an den Wänden den flatternden Flug des Mauerläufers beobachten, ein Alpenvogel, der die warmen Felsen des kleinen provenzalischen Massivs zur Überwinterung aufsucht.[6]
Literatur
- Thomas Rettstatt: Provence zwischen Ardèche und Verdonschlucht. Bergverlag Rother, ISBN 978-3-7633-4155-9, S. 40–43 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
- ↑ Cyrille Suss: Carte géologique. (PDF; 1,2 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 25. Juli 2011; abgerufen am 2. Dezember 2010 (französisch, nach Cédric Fermond, Benoît Nagel: Géologie et Terroirs des communes de Gigondas, Sablet et Vacqueyras (Côte du Rhône - Pays des Dentelles de Montmirail). Hrsg.: Institut National Polytechnique de Lorraine - École Nationale Supérieure de Géologie. 1999, S. 66 (französisch). ).
- ↑ Les Dentelles de Montmirail. In: Net-Provence. Abgerufen am 3. Dezember 2010 (französisch).
- ↑ Georges Truc: geologischer Schnitt. (PDF; 248 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) 20. Juni 2008, archiviert vom Original am 16. August 2010; abgerufen am 2. Dezember 2010 (französisch).
- ↑ géoportail.fr. Abgerufen am 28. November 2010.
- ↑ Dentelles de Montmirail. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 28. November 2010 (französisch/englisch). (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Michel Albarède et al.: Vaucluse (= Encyclopédies du Voyage). Gallimard Loisirs, Paris 2007, ISBN 2-7424-1900-4, S. 313–314.