Der Greifer (1976)

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Film
Deutscher Titel Der Greifer
Originaltitel L’Alpagueur
Der greifer.svg
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1976
Länge 110 Minuten
Altersfreigabe FSK 16[1]
Stab
Regie Philippe Labro
Drehbuch Jacques Lanzmann
Produktion Alain Belmondo
Musik Michel Colombier
Kamera Jean Penzer
Schnitt Jean Ravel
Besetzung

Der Greifer (Originaltitel L’Alpagueur) ist ein französischer Actionfilm von Philippe Labro mit Jean-Paul Belmondo in der Hauptrolle. Die Uraufführung fand am 7. März 1976 statt, seine Premiere in der Bundesrepublik Deutschland feierte der Film am 2. April 1976.[2]

Handlung

Roger Pilard, genannt „Der Greifer“, ist ein ehemaliger Großwildjäger, der von der Polizei als Spezialist für prekäre und nicht ganz legale Fälle eingesetzt wird. Zu diesem Zweck wird er von einer nicht näher benannten Geheimorganisation mit falschen Identitäten ausgestattet und aus den illegalen Einkünften seiner Aktionen bezahlt.

Nachdem der Greifer eine Drogenübergabe in Rotterdam gesprengt hat, bekommt er den Auftrag, als Geschäftsmann getarnt einen korrupten Polizeichef zur Strecke zu bringen. Inzwischen wird in einem zweiten Handlungsstrang der Gegenspieler des Greifers, genannt „Die Bestie“, eingeführt. Dieser in der Öffentlichkeit mittlerweile gefürchtete kriminelle Serientäter fällt dadurch auf, dass er Raubüberfälle auf Banken und Juweliere mit äußerster Brutalität ausführt. Als Komplizen wählt er junge Männer aus dem kleinkriminellen Milieu, die er mit Geld oder anderen „Belohnungen“ wie etwa einem Motorrad für seine Zwecke gewinnt.

Nach gelungenem Coup tötet die Bestie dabei regelmäßig sowohl den Komplizen wie auch die Überfallenen und eventuelle weitere Zeugen, weshalb über seine Person nichts bekannt ist und die Polizei in ihren Ermittlungen nicht weiterkommt. So überzeugt die Bestie auch den jungen Costa Valdez, gemeinsam ein Juweliergeschäft zu überfallen. Die Bestie erschießt dessen Besitzer und zwei herbeigeeilte Polizisten. Mit Glück entkommt Costa der tödlichen Vorgehensweise der Bestie, da diese glaubt, auch ihn erschossen zu haben und vor der anrückenden Polizei fliehen muss. Costa wird verhaftet, schweigt aber zu allem.

Der Greifer wird als vermeintlich Inhaftierter in das Gefängnis geschleust, in dem Costa einsitzt, um diesen über die Bestie auszuhorchen, und da er diesem imponiert, fängt Costa an zu plaudern. Sein Grund ist Rache, und er vertraut sich dem Greifer an. Durch eine Ausbruchsorganisation im Gefängnis entkommen der Greifer und Costa. Der Kontaktmann des Greifers hat aber nichtsahnend die Flucht mit Drogengeldern aus dem Rotterdam-Coup bezahlt, die der Bandenchef Spitzer gekennzeichnet hatte. Spitzer steckt auch hinter der Rotterdamer Drogenbande und ist ebenso der Gewährsmann für die Ausbruchsorganisation. Als der Greifer Spitzers Versteck ausfindig macht und dabei fast umkommt, flieht Costa im Glauben, der Greifer sei tot, mit Doumeqs Wagen. Er hat die Bestie wiedererkannt, die ihn früher einmal als homosexuelle Bekanntschaft mit nach Hause genommen hatte, und will diese nun auf eigene Faust in ihrem Haus aufsuchen und töten.

Die Bestie, die als Steward bei einer Fluggesellschaft arbeitet, überrascht Costa im Keller des Hauses, erschießt ihn und verlässt den Ort des Geschehens. Als der Greifer dort eintrifft, findet er Costa tot vor, kann aber, wie erst in der Schlusssequenz des Filmes erkennbar wird, die Identität der Bestie offenlegen. Er tritt eine Reise in der ersten Klasse an Bord eines Linienfluges an, auf dem die Bestie als Steward beschäftigt ist. Es kommt zum Kampf, bei dem der Greifer der Bestie eine zerbrochene Flasche in den Bauch rammt.

Im Abspann kommt ein Zitat von Oscar Wilde: „Niemand ist reich genug, um seine eigene Vergangenheit zu tilgen“.

Kritiken

„In der Charakterzeichnung sehr oberflächlicher, reißerischer Kriminalfilm mit unnötigen Härten.“

„Düsterer Thriller um einen geheimnisvollen Einzelgänger, der nur seiner eigenen Moral verpflichtet ist.“

„Belmondo ist die Ideal-Besetzung als einsamer, unnahbarer Einzelkämpfer mit kalter Leidenschaft. [...] Philippe Labro drehte diesen harten Action-Reißer, der nicht mit den zwei gleichnamigen Hans Albers-Filmen zu verwechseln ist.“

Stil

Der Greifer ist ein typischer, sehr stark auf seinen Protagonisten Belmondo zugeschnittener französischer Actionfilm der 1970er Jahre. Sein Gegenspieler ist allerdings eine fast vergleichbar starke Figur, die im Schwarz-Weiß-Schema den Antagonisten des „Helden“ darstellt, der sich trotz illegaler Methoden für die gute Sache einsetzt. Obwohl die Actionszenen, als auch die Überfälle der Bestie, oder der Gefängnisausbruch mit nur mäßigem Materialaufwand auskommen, und obwohl der Showdown am Ende eigentlich von vornherein absehbar ist, wird eine fast durchgehend hohe Spannung erzeugt, die sich in der Schlussszene erst entlädt, in der zum einzigen Mal „Gut“ und „Böse“ für nur wenige Sekunden aufeinandertreffen. Untermalt wird das ganze durch eine spannungsgeladene Musik von Michel Colombier, der sowohl dem Greifer als auch der Bestie, die, jeder auf seine Weise, eiskalt agieren, jeweils ein eigenes musikalisches Thema zuordnet, welche beim Wechsel zwischen den Handlungssträngen changieren. Kritisiert wurde die teilweise starke Brutalität des Films, die teilweise zu umfangreich ausfallenden Nebenhandlungen wie auch der verhältnismäßig knapp ausfallende Schluss, bei dem zudem der Greifer zwar gewinnt, aber unklar bleibt, ob die Bestie getötet wurde oder nicht.

Weiteres

Szenen des Films wurden u. a. auf dem Casinoschiff Lydia gedreht.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Der Greifer. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, September 2004 (PDF; Prüf­nummer: 48 146 DVD).
  2. Release Info laut IMDb
  3. Der Greifer. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  4. Der Greifer. In: cinema. Abgerufen am 5. April 2021.
  5. Der Greifer. In: prisma. Abgerufen am 5. April 2021.
  6. Filming Locations laut IMDb