Der Kilometerfresser
Film | |
Originaltitel | Der Kilometerfresser |
Produktionsland | Österreich |
---|---|
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1925 |
Länge | Orig. 2200 m – ca. 80 Minuten |
Stab | |
Regie | Karl Imelski |
Produktion | Steyrermühl-Lichtbild Gesellschaft |
Musik | Florian C. Reithner |
Kamera | Willy Winterstein |
Besetzung | |
|
Der Kilometerfresser ist ein österreichischer Kulturfilm mit Spielfilmhandlung von Karl Imelski. Er wurde im Sommer 1923 gedreht und hatte im Juni 1925 in der Wiener Urania Premiere.
Handlung
Der Sportsmann Ernest wettet mit seinen Clubkollegen, dass er binnen weniger Tage eine bestimmte Strecke quer durch Mitteleuropa auf seinem Norton-Motorrad abfährt, den Großvenediger besteigt und zuletzt auf der Donau durch die Wachau nach Wien rudert. Sein Freund, der Journalist, soll die Einhaltung der Reiseroute kontrollieren, und so spielen sich die beiden gegenseitig kleine Streiche. Ernest erreicht pünktlich Wien und gewinnt die Wette.
Hintergrund
Das Volksbildungshaus Wiener Urania wollte auch den Film als volksbildnerisches Medium nutzen, nachdem man bereits mit Lichtbildvorträgen auf entsprechende Erfolge verweisen konnte. Rein dokumentarische Kulturfilme brachten nicht die erhoffte Resonanz beim Publikum, weshalb man versuchte, die dokumentarischen Inhalte mit einer Spielfilmhandlung zu verknüpfen. Im Stile von „In 80 Tagen um die Welt“ bildet auch in diesem Film eine Wette den Anlass, eine längere Reise zu schildern. Der Film zeigt Landschaft, Städte, Denkmäler und Brauchtum entlang der Reiseroute durch Österreich, Italien, den Balkan und die Tschechoslowakei.[1]
Der Film wurde von der Kritik wohlwollend aufgenommen und wurde in Österreich und Deutschland auch mit kommerziellem Erfolg in die Kinos gebracht.
Der Regisseur des Films Karl Imelski hatte mit dem Hauptdarsteller, dem Sportsmann Ernst Ganauser, bereits 1922 den Kulturfilm „König Dachstein“ gedreht.
Kameraarbeit
Die Kameraarbeit von Willy Winterstein stellt die Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke im Stile von Postkartenmotiven dar, was bei diesem Kulturfilm, der wichtige Stationen in Mitteleuropa zeigen sollte, ein wichtiges gestalterisches Element ist.
Besonderheiten
Der Film wurde in Österreich von der Urania, in Deutschland von der Deulig verliehen. Obwohl der Film da wie dort in deutscher Sprache gezeigt wurde, weicht die Textierung der Zwischentitel in der deutschen Fassung von der österreichischen Originalfassung stellenweise merklich ab.
Sonstiges
Es gab je eine eigene Schnittfassung des Films für den deutschen und den österreichischen Verleih, sowie eine deutlich längere Fassung für die Wiener Urania. Dort wurde jeder der damals sieben Akte mit einem kurzen Vortrag eingeleitet. Die Vortragstexte sind im Österreichischen Volkshochschularchiv erhalten. Die Wiener Urania verlieh auch Auszüge aus dem Film für den Einsatz in Schulkinos. Der ursprüngliche erste Akt des Films, in dem die Vorgeschichte der gezeigten Reise geschildert wird, ist nach wie vor verschollen.
Restaurierung
Der Film galt jahrzehntelang als verschollen, wurde durch Zufall im Lager eines Wiener Antiquitätenhändlers wieder aufgefunden und als "Der Kilometerfresser" identifiziert. Der viragierte Film wurde 2004 vom Filmarchiv Austria restauriert. Zu diesem Film ist keine Originalmusik erhalten. Die erste Vertonung für Orchester wurde 2007 von Florian C. Reithner im Auftrag des Orchester Filmharmonie komponiert, die auch auf DVD erhältlich ist.
Weblinks
- Der Kilometerfresser in der Internet Movie Database (englisch)
- Der Kilometerfresser bei filmportal.de
- Filmarchiv Austria
- Filmkonzert des Orchester Filmharmonie
- Ausschnitt aus dem Film auf youtube
- DVD-Edition des Films
Einzelnachweise
- ↑ "Der Kilometerfresser", Begleitheft zur DVD, 2014