Der Zauberwettkampf

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Holzschnitt von Ludwig Richter

Der Zauberwettkampf ist ein Märchen (AaTh 325). Es steht in Ludwig Bechsteins Deutsches Märchenbuch an Stelle 35 (1845 Nr. 43).

Inhalt

Ein Buchbindergeselle muss täglich nur des Meisters Bücher säubern, ein Buch aber ist verboten. Nach zwei Jahren liest er es doch, da stehen Zaubersprüche. Er verwandelt sich in eine Schwalbe und fliegt zum Vater, lässt sich von ihm als Prachtochse auf dem Markt anbieten, dem Käufer bleibt nur etwas Stroh. Das nächste Mal ist er ein Rappe, aber sein Meister kauft ihn und verhindert, dass der Vater ihm den Strick vom Fuß löst, dass er sich verwandeln kann. Der Rappe bittet einen Jungen, ihn abzuschneiden, und fliegt als Schwalbe fort. Der Meister folgt ihm als Geier, die Schwalbe wird ein Ring und fällt einer Prinzessin in den Schoß. Der Meister bittet sie darum, der Ring fällt als Korn in eine Ritze, der Meister pickt als Hahn danach, es wird ein Fuchs, der ihm den Kopf abbeißt. Der Geselle verbrennt das Buch und heiratet die Prinzessin.

Herkunft

Der Erzähler scherzt, mancher werde auch ein fetter Ochse, aber keiner kaufe ihn teuer, und zuletzt, er hätte das Buch ja uns schenken können, „in Ochsen hätten wir zwei uns gewißlich nicht verwandelt“. Bechstein notiert nur „Mündlich“, der Schluss ähnele Der goldne Rehbock, laut Hans-Jörg Uther ist die Quelle nicht zu ermitteln.[1]

Vergleiche

Walter Scherf hört aus Bechsteins Text das Fehlen einer frühen Vaterbindung wie auch des mütterlichen Elements heraus. Scherf vergleicht Die sieben Zaubermeister und die beiden Khanssöhne aus Siddī-Kür, Straparolas Meister Lattanzio, der Schneider, das finnische Der Böse und sein Lehrling, Krabat, Grimms De Gaudeif un sien Meester, Elisabeth Lemkes ostpreußisches Der Schwarzkünstler und der kleine Junge und andere.[2] Bechsteins Der alte Zauberer und seine Kinder und Die Geschichte des zweiten Bettelmönchs in Tausendundeine Nacht behandeln eine ähnliche Thematik.

Literatur

  • Hans-Jörg Uther (Hrsg.): Ludwig Bechstein. Märchenbuch. Nach der Ausgabe von 1857, textkritisch revidiert und durch Register erschlossen. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-01372-2, S. 172–177, 387.
  • Walter Scherf: Das Märchenlexikon. Band 2. C. H. Beck, München 1995, ISBN 978-3-406-51995-6, S. 1436–1441.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans-Jörg Uther (Hrsg.): Ludwig Bechstein. Märchenbuch. Nach der Ausgabe von 1857, textkritisch revidiert und durch Register erschlossen. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-01372-2, S. 387.
  2. Walter Scherf: Das Märchenlexikon. Band 2. C. H. Beck, München 1995, ISBN 978-3-406-51995-6, S. 1436–1441.