Des Esels Schatten (Strauss)

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Werkdaten
Titel: Des Esels Schatten
Originalsprache: Deutsch
Musik: Richard Strauss
Libretto: Hans Adler
Literarische Vorlage: Die Abderiten von Christoph Martin Wieland
Uraufführung: 7. Juni 1964
Ort der Uraufführung: Benediktinerabtei in Ettal
Spieldauer: ca. 1 ½ Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Abdera im 5. Jahrhundert vor Christus (zur Zeit des Demokrit)
Personen
  • Struthion, Zahnarzt (Bass)
  • Antrax, Eseltreiber (Tenor)
  • Krobyle, seine Frau (Alt)
  • Gorgo, seine Tochter (Sopran)
  • Philippides, Richter (Bariton)
  • Physignatus, Anwalt (Tenor)
  • Polyphonus, Anwalt (Bass)
  • Kenteterion, Schuster (Bariton)
  • Volk, Priester, Soldaten

Des Esels Schatten ist ein Singspiel bzw. eine musikalische Komödie (mit Ähnlichkeiten zu einer Oper) in sechs Bildern für Sprecher, Soli und Orchester von Richard Strauss. Es ist das letzte Bühnenstück des Komponisten und konnte von ihm aufgrund seines Todes nicht vollendet werden. Das Libretto stammt von Hans Adler.[1]

Entstehung

Der Direktor des Benediktinergymnasiums Ettal fragte 1947 bei Richard Strauss an, ob er ein heiteres Singspiel auf humanistischer oder christlicher Grundlage für seine Schüler verfassen könne. Der hochbetagte Komponist sagte umgehend zu, erbat aber eine Textvorlage, möglichst zum Thema der Abderiten. Die Einwohner der thrakischen Stadt Abdera galten als einfältige Menschen und waren sozusagen die Schildbürger der Antike. Auf der Grundlage einer Episode aus dem satirischen Roman Die Abderiten von Christoph Martin Wieland schrieb Hans Adler ein Libretto, und das zukünftige Werk wurde Des Esels Schatten genannt. Geschichten mit dem gleichnamigen Titel kommen auch in weiteren Versionen in der Antike vor.

Während der Skizzen der Komposition starb Richard Strauss 1949. Karl Haußner, Musiklehrer am Benediktinergymnasium des Klosters Ettal, ehemaliger Kapellmeister und Kompositionsschüler von Joseph Haas, ergänzte und instrumentierte das Werk und stellte es aufführungsreif fertig.[2] Die Uraufführung fand am 7. Juni 1964 in der Benediktinerabtei in Ettal statt. Das Stück wurde und wird gelegentlich, oft als „Jugendoper“, aufgeführt, beispielsweise bei den Antikenfestspielen in Trier sowie in Gießen, Dresden und Uelzen.[3][4][5]

Handlung

Struthion, ein Zahnarzt, mietet von Antrax, einem Eseltreiber, in der thrakischen Stadt Abdera einen Esel zum Transport von Gütern. Um der glühenden Sonnenhitze des Tages zu entgehen, begibt sich Struthion in den Schatten des Esels. Antrax fordert ihn auf, dies zu unterlassen, da er zwar den Esel, nicht aber dessen Schatten an den Zahnarzt vermietet habe. Es folgen langwierige juristische Auseinandersetzungen, die erst beendet werden, als der Tod des Esels bekannt wird, der bei der zeitaufwendigen Streiterei vergessen wurde und verhungert ist.

Aufnahmen (Auswahl)

Siehe auch

Einzelnachweise