Deutscher Reformverein (Antisemitismus)

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Der Deutsche Reformverein wurde 1879 als Teil der wachsenden antisemitischen Bewegung im Königreich Sachsen gegründet. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Deutschen Reformverein der 1860er Jahre.

Gründer der in Dresden entstandenen Organisation war der Kleinunternehmer Alexander Pinkert. Der Verein war antisemitisch. Aber mit der Namensgebung beanspruchte er für allgemeine Reformen zu stehen. Der Verein griff über die Gründungsregion hinaus. Es entstanden Ortsgruppen in Hessen und in der Provinz Westfalen.

Im Jahr 1882 war die Gruppe Organisator eines internationalen antijüdischen Kongresses. Dieser sollte dazu dienen, die Zusammenarbeit der antisemitischen Organisationen auf nationaler und internationaler Ebene zu fördern. Ein Jahr später fand ein zweiter Kongress in Chemnitz statt. Beide Treffen scheiterten am Gegensatz der gemäßigten und radikalen Antisemiten.

Der Verein gab seit 1887 die Zeitschrift „Deutsche Reform“ heraus, die schließlich als Zeitung täglich erschien. Als eigenständige Organisation verlor der Reformverein schon in der Mitte der 1880er Jahre an Bedeutung. Er wurde schließlich von der Konservativen Partei Dresdens weitgehend kontrolliert.

Literatur

  • Massimo Ferrari Zumbini: Die Wurzeln des Bösen. Frankfurt am Main, 2003, S. 254 Digitalisat

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